Ein Jahrhundertereignis in Schruns

Heimat / 24.10.2025 • 09:26 Uhr
Eine Teilansicht des mehr als 40 Meter hohen Schrunser Münsterturmes mit der 2643 Meter hohen Zimba, der höchsten Erhebung der Vandanser Steinwand, im Hintergrund.
Eine Teilansicht des mehr als 40 Meter hohen Schrunser Münsterturmes.

Pfarre Schruns schafft neue Glocken in unterschiedlichen Größen und Klangfarben an.

Schruns Jahrzehntelang tat das vierstimmige Stahlgeläute der Schrunser Pfarrkirche – jetzt Münster – seinen Dienst. Es lud zu den Gottesdiensten, zum Morgen-, Mittags- und Abendgebet und kündete von Freud´ und Leid. Doch nun sei es an der Zeit, die Glocken zeitgemäß zu erneuern, sagt Pfarrmoderator Hans Tinkhauser, der den Pfarrverband für das mittlere Montafon leitet. In diesem Zuge werde auch die Glocken- und Uhrensteuerung durch die Firma Schauer & Sachs in Salzburg neu installiert und zwei neue Glockenstühle errichtet. Die beiden Schrunser Firmen Zimmerei Richard Kieber und die Baufirma Vonbank Bau werden die Pfarre dabei unterstützen.

Einen wertvollen Beitrag zur Gestaltung der Glocken leistete Anna Bertle aus der Schrunser Künstlerfamilie Bertle.

“Viele Stahlglocken – wie auch jene des Schrunser Münsters – entstanden im Ersten Weltkrieg als Ersatz für eingeschmolzene Bronzeglocken. Heute kehren viele Gemeinden zur bewährten Tradition der Bronzeglocken zurück”, erklärt Hans Tinkhauser. Dieser Rohstoff sei länger haltbar und er stehe für besseren Klang. “Die neuen Glocken werden aber nicht nur das Klangspiel des Münsters bereichern, sondern auch ein starkes Zeichen unseres Glaubens und unserer Verbundenheit sein”, meint der Pfarrmoderator.

Entwürfe eines Malwettbewerbes

Angeschafft werden sechs neue Glocken in unterschiedlichen Größen und Klangfarben. So will die Pfarre das Klangbild des ursprünglichen Geläutes der Pfarrkirche Schruns vor dem Ersten Weltkrieg wieder erfahrbar machen. Als fester Bestandteil erhalten bleibt dem Münsterturm das “Totenglöcklein” aus dem Jahr 1679. “Mit besonderer Freude und Spannung blicken wir auch auf die kreativen Beiträge unserer Volksschüler. Durch einen Malwettbewerb entstanden die Entwürfe für vier der neuen Glocken; das ist ein eindrucksvolles Zeichen dafür, wie Tradition und Zukunft in unserer Gemeinde Hand in Hand gehen”, betont Hans Tinkhauser.

Einen “wertvollen Beitrag zur Gestaltung der Glocken” habe Anna Bertle aus der Künstlerfamilie Bertle geleistet. Der Guss der sechs neuen Glocken wird am Freitag, dem 7. November, um 15 Uhr in der Glockengießerei Bachert in Deutschland erfolgen, die Glockenweihe zusammen mit der Schrunser Bevölkerung am “Silbriga Sonntig” (dritter Adventsonntag). Das alte Geläute soll letztmals am Ostermontag 2026 läuten, das neue erstmals an Pfingsten. SCO