Erinnerungsarbeit mit Herz und Hand

Die Friedhöfe der ehemaligen Anstalt Valduna erhalten neue Kreuze.
Rankweil Im Rahmen des Gedenkjahres “80 Jahre Kriegsende” wurden die stark verwitterten Kreuze auf den Valdunafriedhöfen erneuert. Hinter der würdevollen Aktion steht eine beeindruckende Gemeinschaftsleistung von Jugendlichen, Handwerkern und engagierten Rankweilern.
Im Gedenken an das Kriegsende vor 80 Jahren haben zahlreiche Helfer bei den Valdunafriedhöfen in Rankweil angepackt: Alle morsch gewordenen Kreuze wurden im Rahmen einer großen Aktion erneuert – ein stilles, aber bedeutsames Zeichen für Erinnerung und Respekt.

Die Valdunafriedhöfe, etwas abseits und doch tief verankert in der Geschichte Vorarlbergs, vereinen mehrere Begräbnisstätten auf einem gemeinsamen Areal. Hier ruhen nicht nur verstorbene Patienten der einstigen Landesirrenanstalt Valduna – dem heutigen Landeskrankenhaus Rankweil –, sondern auch Soldaten und russische Kriegsgefangene, die im Umfeld der Gauanstalt ihr Leben verloren. Seit 1998 finden hier zudem frühverstorbene Kinder eine letzte Ruhestätte.
Die alten Holzkreuze waren mit den Jahren morsch geworden, die Inschriften kaum mehr zu entziffern. Im Rahmen des Jahresprogramms “80 Jahre Kriegsende” wurde deshalb eine umfassende Erneuerungsaktion gestartet. Die Initiative dazu kam aus der Offenen Jugendarbeit, die das Gedenken mit einem Gewaltpräventionsprojekt verknüpfte.

Die Umsetzung übernahm die Handwerkerzunft unter Leitung von Erhart Hafner – von der Planung bis zum letzten Hammerschlag. Unterstützt wurde das Team von Jugendlichen aus der OJA, deren Leiter Marcel Matt mit gutem Beispiel voranging. Auch Rankweils Gemeinderat Helmut Jenny griff mit an, ebenso wie ein erfahrener Tischlermeister.
Beteiligt waren neben der Marktgemeinde Rankweil auch das Schwarze Kreuz Österreich sowie Mitarbeitende des Landeskrankenhauses. Die neuen Kreuze selbst wurden in der Aktivwerkstätte des Landeskrankenhauses gefertigt – ein weiterer Ausdruck der Verbundenheit mit dem Ort und seiner Geschichte. Erwin Fitz und Wolfgang Prugger vom Schwarzen Kreuz sowie die Gemeindearchivarin Stefanie Kollmann-Obwegeser gehörten ebenfalls zu den tatkräftigen Unterstützern vor Ort. Gemeinsam gelang es, nicht nur die vorderen Friedhöfe zu erneuern, sondern auch bei den hinteren Gräberfeldern eine würdige Neugestaltung umzusetzen. VN-TK