Gelebtes Miteinander und kulinarische Vielfalt aus aller Welt

Heimat / 10.11.2025 • 13:08 Uhr
Olha, Anastasiia, Irina und Natalia aus der Ukraine, Linde Gedarrt Wathsala Matura Nirsoshani aus Sri Lanka sowie Mnawar Maya aus Syrien
Olha, Anastasiia, Irina und Natalia aus der Ukraine, Linde Gedarrt Wathsala Matura Nirsoshani aus Sri Lanka sowie Mnawar Maya aus SyrienMonika Bischof

Zahlreiche Gäste waren beim Markt der Kulturen in Bludenz.

Bludenz „Schön, dass so viele Leute da sind. Und noch schöner ist, dass die Sonne scheint“, sagte Laura Proell, die Moderatorin beim diesjährigen Markt der Kulturen, der am vergangenen Samstag auf dem Remisevorplatz in Bludenz stattfand. Eigentlich wäre dieser besondere Markt traditionsgetreu für den Nationalfeiertag geplant gewesen, aber an diesem Tag machte das Wetter den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Der Aufschub hatte sich gelohnt, denn an das sonnige Herbstwetter zog Besucherinnen und Besucher aus ganz Vorarlberg an. „Ich finde den Markt der Kulturen einfach toll und komme jedes Jahr extra hierfür nach Bludenz“, zeigte sich etwa Monika Schertler aus Dornbirn begeistert.

Moderatorin Laura Proell mit dem Musiker Farhomuvad Ibrahim aus Kurdistan sowie dessen Frau Shkukrid aus Syrien (Bildergalerie)
Moderatorin Laura Proell mit dem Musiker Farhomuvad Ibrahim aus Kurdistan sowie dessen Frau Shkukrid aus Syrien (Bildergalerie)

Reihhaltige Auswahl an Gerichten

Mirela Pllana präsentierte gemeinsam mit ihrer Schwester Vanessa italienische Gerichte. Sie sagte: „Der Markt bietet die Möglichkeit, andere Kulturen kennenzulernen sowie neue Gerichte und Gewürze zu entdecken. Die Auswahl ist sehr reichhaltig und man kann auch die jeweiligen Anbieter direkt zu ihren Produkten befragen.“ Olaha und Anastasiia aus der Ukraine boten beispielsweise Warenyky, mit Kartoffeln gefüllte Teigtaschen, Fleischbällchen M’yasni hrechanyky und mit Medownik eine Honigtorte an. Linde Gedara aus Sri Lanka war mit Kottu roti, einem Fladenbrot mit Hühnchen, Ei und Karotten, vertreten. Bei Sonja, Timka und Lima aus Bulgarien gab es Bohneneintopf, Käsekuchen, und Kürbisstrudel. Aber auch die Philippinen, Nepal, die Türkei und Persien waren mit landestypischen Gerichten vor Ort.

Bipana, Laxmi und Maya waren für die LAMA-Nepaldirekthilfe im Einsatz. Bei ihnen gab es Momos (gefüllte Teigtaschen), Samosas (frittierte Teigtaschen) sowie Shapale (Teigtaschen mit Fleisch- und Spinatfüllung)
Bipana, Laxmi und Maya waren für die LAMA-Nepaldirekthilfe im Einsatz. Bei ihnen gab es Momos (gefüllte Teigtaschen), Samosas (frittierte Teigtaschen) sowie Shapale (Teigtaschen mit Fleisch- und Spinatfüllung)

Bei Čavrk Šefik, Hamidović Hariz-Dzej und Hasović Rasim gab es Cevapcici mit Fladenbrot und Zwiebeln. Alle drei gehören dem Dornbirner Verein „Most“, was übersetzt „Brücke“ bedeutet, an. „Wir sind ein bosnischer Gesang- und Tanzverein. Nächstes Jahr feiern wir unser 25-jähriges Jubiläum“, sagte Hasović Rasim und zeigte sich von Bludenz ganz besonders begeistert: „Der Markt der Kulturen in Bludenz ist das Beste, was es gibt. Es herrscht eine sehr freundliche Atmosphäre. Ich möchte den Veranstaltern ein ganz dickes Lob aussprechen, alles ist hervorragend organisiert.“ Der Markt der Kulturen ist ein Veranstaltungsformat des Sozialsprengel Raum Bludenz.

Bei Sonja, Timka und Lima boten traditionelle Gerichte aus Bulgarien an
Bei Sonja, Timka und Lima boten traditionelle Gerichte aus Bulgarien an

Austausch und gegenseitiger Respekt

Vizebürgermeisterin Andrea Mallitsch war ebenfalls vor Ort und sagte: „Der Markt der Kulturen zeigt jedes Jahr immer wieder, wie bunt und facettenreich unser Städtle ist. Kulinarik und Musik sind Sprachen, die verbinden und die jeder versteht. Der heutige Markt bietet ein gelebtes Miteinader, das gerade in der heutigen Zeit sehr wertvoll ist.“ Durch den gegenseitigen Austausch werde das Verständnis und der gegenseitige Respekt gefördert.

Farhomuvad Ibrahim spielte auf der Saz, einem typisch kurdischen Musikinstrument
Farhomuvad Ibrahim spielte auf der Saz, einem typisch kurdischen Musikinstrument

Als erster musikalischer Beitrag war Farhomuvad Ibrahim aus Kurdiastan auf einer Saz, einer Langhalslaute, zu hören. Seine Frau Shukrid Ibrahim stammt aus Syrien. Sie betonte, wie froh sie sei, in Österreich leben zu können, denn Frauen genießen hier viel mehr Freiheit als in Syrien. Laura Proell erwähnte: „Der interkulturelle Austausch ist für mich ein Herzensthema. Wenn Menschen miteinander essen, trinken, feiern und miteinander fröhlich sind, ist es möglich, aufeinander zuzugehen. Ich selber möchte immer dazulernen und offen für Neues sein. Dafür ist der Markt der Kulturen der perfekte Ort.“ Abgerundet wurde die erfolgreiche Veranstaltung am Abend mit einer Theateraufführung des interkulturellen Vereins Motif unter dem Titel „Hirtensalat und Torte“. Somit wurden den Gästen sowohl tagsüber als auch am Abend ein sehr gut aufeinander abgestimmtes Programm geboten. BI

Čavrk Šefik, Hasvić Rasim und HamidovićHariz-Dzej boten Cevapcici aus der bosnischen Küche an
Čavrk Šefik, Hasvić Rasim und HamidovićHariz-Dzej boten Cevapcici aus der bosnischen Küche an
Die beiden Schwestern Vanessa und Mireia Pllana präsentierten italienische Gerichte
Die beiden Schwestern Vanessa und Mireia Pllana präsentierten italienische Gerichte
Bei Anna Marte und Bipona Pur gab es gefilzten Weihnachtsschmuck, Taschen, buddhistische Gebetsfahren sowie Schals aus Kaschmir
Bei Anna Marte und Bipona Pur gab es gefilzten Weihnachtsschmuck, Taschen, buddhistische Gebetsfahren sowie Schals aus Kaschmir
Alle Gerichte auf dem Markt der Kulturen wurden mit Liebe gemacht.
Alle Gerichte auf dem Markt der Kulturen wurden mit Liebe gemacht.