Eine Berufsschule zum Wohlfühlen

Lehrer und Ausbildungsprofis lernten das Erfolgsmodell der LBS Feldkirch kennen.
Feldkirch “Wir möchten, dass sich die 63 Lehrerinnen und Leher und fast tausend Schülerinnen und Schüler wohlfühlen, dann sind sie auch leistungsstark.” So beschrieb Direktorin Barbara Bergmeister-Keckeis das Ziel der von ihr und ihrem Stellvertreter Thomas Kathan begonnenen und trotz aller Errungenschaften nicht abgeschlossenen Entwicklung der Landesberufsschule Feldkirch zu einer vorbildlichen Bildungseinrichtung.

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Der Einladung zum Kennenlernen der von der “Innovationsstiftung für Bildung” als beste Berufsschule Österreichs ausgezeichneten Bildungsstätte folgte eine überschaubare Schar von engagierten Lehrkräften und Bildungsprofis. Alexander Kappaurer und Christina Meusburger (beide von “Marke Vorarlberg”) begrüßten die Teilnehmenden zur Veranstaltung des von Meusburger initiierten und kuratierten Projekts “Wissen verbindet”.

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Bald, nachdem sich Bergmeister-Keckeis und Kathan 2016 an die Erstellung eines Schulentwicklungskonzeptes gemacht hatten, bemerkten sie “dass es zuerst eine Haltungsentwicklung braucht”. Es traf sich gut, dass der Psychotherapeut Bertram Strolz gerade seine “Akademie für positive Psychologie” eröffnet hatte. Entstanden ist das Konzept “POOL” (Positiv Orientiertes Offenes Lernen), das auf mehreren bewährten Konzepten basiert und sich nicht auf schöne Theorien beschränkt.

An der Schule gibt es 46 Lehrpersonen mit der Basisausbildung in Positiver Psychologie und 27 mit dem “Advances”-Zertifikat, zudem einen als Lebens- und Sozialberater ausgebildeten Lehrer. “Wir haben ein Schulklavier, es ist der Hammer, was da alles stattfindet”, berichtete die Direktorin begeistert. Auch die mit Couches und gemütlichen Sesseln ausgestatteten Wohlfühlbereiche kommen bei den SchülerInnen “extrem gut an”.

Die Schularbeiten sind standardisiert, um die immer weiter verbreitete Prüfungsangst zu vermindern können sich die Prüflinge die erste Frage selber aussuchen und beantworten. Sie haben auch die Möglichkeit, entweder Frage a oder Frage b zu beantworten, wer ein “Sehr gut” will, muss zusätzliche Leistungen erbringen. Die Unterrichtsstunden wurden von 50 auf 45 Minuten reduziert, als gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleich gibt es die Möglichkeit, zwischen sechs verschiedenen Aktivitäten zu wählen. Etwa den “Positive Psychologie”-Raum, den für Fachtechnik, in dem Lehrer für Nachhilfefragen zur Verfügung stehen, oder den Präsentationsraum, in dem Plakate oder Videos erstellt werden können.

An der Schule werden weiters halbjährliche Coaching-Gespräche und Sprachkompetenztraining angeboten. Vorsichtig und schülergerecht wird in drei Lehrjahren Positive Psychologie vermittelt, weiters versucht den Rucksack zu berücksichtigen, den jede/r mitbringt. “Wir möchten auch die Bereitschaft zur Selbstverantwortung und die Gemeinschaft bzw. Gesellschaft fördern”, betonte Bergmeister-Keckeis. Das habe sich in der Pandemiezeit bewährt, als wöchentlich mit jeder Lehrkraft telefoniert wurde und sich das teilweise auch auf die SchülerInnen übertrug. Es geht um den Umgang miteinander auf Augenhöhe. AME












