Gold am Arlberg: Modernisierung mit Signalwirkung – was steckt dahinter?

Goldene Pistenmaschinen, goldene Schneekanonen, goldene
Access Gates: Lech zeigt sich mit einem auffälligen Farbkonzept.
Lech Was für manche zunächst nach Marketing klingt, ist Teil eines größeren Transformationsprozesses. Doch welche Wirkung hat dieser neue Auftritt – und welchen Nutzen bringt er den Skifahrern tatsächlich? Ausgangspunkt des goldenen Designs war ein Employer-Branding-Projekt. Die neue schwarz-goldene Dienstkleidung sollte das “Wir-Gefühl” der Mitarbeitenden stärken und ein einheitliches Erscheinungsbild schaffen, sagt Klaus Nußbaumer, CEO der Lech Bergbahnen. Doch schnell wurde das Konzept erweitert.

Auch die neuesten Schneeerzeuger und künftig sämtliche Pistenmaschinen erscheinen in der Lech Gold Edition. Der Gedanke dahinter: Ein klares Profil nach außen, das den Premiumanspruch der Region unterstreichen soll. Kritisch lässt sich dabei fragen, wie stark ein Farbkonzept tatsächlich zur Identität eines Skigebiets beiträgt. Fest steht aber: “Die Aufmerksamkeit ist da – und das Signal bewusst gesetzt”, so Nußbaumer.
Technische Modernisierung – hier profitieren Skifahrer
Neben der optischen Aufwertung investiert Lech vor allem in Technik – dort, wo es für Gäste im Alltag spürbar wird. So wurden 90 neue Alphagates installiert, welche dem Gast noch mehr Komfort bieten. “Sie erfüllen die neuesten technischen Standards, sind schneller, zuverlässiger und bereiten den Weg für Mobile Ticketing”, weiß Nußbaumer.
- Mobile Ticketing: Die Skikarte direkt am Smartphone.
Erste Tests laufen bereits; der flächendeckende Einsatz soll schrittweise folgen.
Für Skifahrer bedeutet das künftig weniger Anstehen und mehr Flexibilität, besonders an stark frequentierten Tagen hat der Gast so mehr vom Tag, heißt es.
Effiziente Beschneiung
Die goldenen Schneekanonen sind nicht nur optisch auffällig, sondern gehören zur neuesten Gerätegeneration. Sie ermöglichen energieeffizientere Beschneiung und kürzere Einschneizeiten mit dem Ziel: 50 bis 80 Stunden für die Grundbeschneiung. Das erhöht die Schneesicherheit zu Saisonbeginn und ist ein handfester Vorteil für Urlauber und Betriebe gleichermaßen.

Pistenpflege mit Präzision
Alle Pistenmaschinen sind mit modernen Schneehöhenmesssystemen ausgestattet. “Das sorgt für präzisere Schneeverteilung, eine bessere Pistenqualität und geringeren Ressourcenverbrauch”, informiert Nußbaumer.
Nachhaltigkeit: Fortschritte, aber auch offene Fragen
Lech betont seine lange Umwelttradition: “ISO-14.001-Zertifizierung, Wasserkraftstrom, HVO-Treibstoffe für Pistenmaschinen, E-Fahrzeuge in der Flotte. Das sind wichtige Schritte für uns”, so Nußbaumer. Gleichzeitig bleibt die grundsätzliche Frage bestehen, wie nachhaltiger Wintertourismus in Zeiten steigender Energiepreise und Klimadebatten funktionieren kann. Die Modernisierung zeigt zwar eine deutliche Richtung – aber keine endgültige Antwort.
Zwischen Technik und Mensch
Die goldene Farbgebung polarisiert. Für die einen ist sie ein konsequentes Premium-Statement, für andere eher ein gestalterisches Experiment. Doch entscheidend ist: Hinter dem glänzenden Auftritt steckt tatsächlich eine Reihe technischer Investitionen, die den Skibetrieb verbessern sollen – unabhängig vom optischen Effekt. “Gerade für Skifahrerinnen und Skifahrer bringt der Mix aus neuen Zutrittssystemen, effizienterer Beschneiung und moderner Pistenpflege konkrete Vorteile, die am Berg spürbar werden”, sagt Klaus Nußbaumer und am Ende steht der Mensch im Mittelpunkt.