Siegreiche Ziegelarchitektur

Preis. Der „austrian brick and roof award“ für attraktive, vielseitige Ziegelarchitektur in Österreich wird alle zwei Jahre ausgelobt.
Heuer wurde der Award zum fünften Mal vergeben. Siegreich war heuer ein Vorarlberger Paradeprojekt – das Lustenauer Bürohaus 2226, der Firmensitz des Architekturbüros „be baumschlager eberle“.
Exzellente Komfortwerte
Das Gebäude mit ca. 2700 m2 Nutzfläche kommt ohne konventionelle Heiz-, Kühl- und Lüftungstechnik aus. Wobei für das Haus hohe Komfortwerte in Bezug auf Temperatur und Luftqualität angestrebt wurden; die größte Herausforderung war die Sicherstellung einer guten Raumluftqualität.
Sensorensteuerung
Hohe interne Wärmelasten im Sommer werden durch sensorengesteuerte Lüftung/Zugluft in der Nacht und über den Speichereffekt der Bauteile abgeleitet. Im Winter wird das Gebäude-innere durch interne und solare Wärmegewinne behaglich warm gehalten; Frischluft wird über die – anhand der CO2-Konzentration in den Büroräumen sensorisch gesteuerte – Lüftung/Stoßlüftung zugeführt. Messungen zeigten, dass die Luftqualität im Hinblick auf die Konzentration von Schadstoffen und Keimen am Arbeitsplatz einer konventionellen mechanischen Lüftung in vergleichbaren Gebäuden überlegen ist.
Baustoff Ziegel
Eine ganz wesentliche Rolle in diesem Zusammenhang spielt der Baustoff Ziegel, der im Bürohaus 2226 als doppelschalige Außenwand mit 76 cm Wanddicke ohne Putz eingesetzt wurde. Seine Fähigkeiten, Wärme zu speichern sowie Temperatur und Feuchtigkeit zu puffern, sorgen für angenehm kühle Räume im Sommer und angenehm warme Räume im Winter bei ebenso angenehmem Raumklima. Angesichts des Trends zur „smart city“ und zum „smart building“ mit hochkomplexen Technologien ist das Bürohaus 2226 ein ebenso klares wie eindrucksvolles Statement zur intelligenten Reduktion auf nachhaltige Bauweisen.
Vorarlberger
Anerkennungspreise
Zur Einreichung aufgerufen waren Bauherren/Bauträger, Architekten/Planer und Baumeister/Bauausführende, wobei nicht nur Neubauten am Wettbewerb teilnehmen konnten: „Wir haben jede Art von Bauwerk zugelassen – vor allem auch Zubauten und architektonisch interessante Sanierungen. Eine wesentliche Voraussetzung war es jedoch, dass es sich um neuere Projekte handelte, die im Jahr 2012 oder später fertig gestellt wurden. Zwei von vier Anerkennungspreisen gingen ebenfalls nach Vorarlberg: Es waren dies das von Eberle Baumschlager geplante Pflegeheim Birkenwiese und der Firmen-Erweiterungsbau der Firma Wagner in Nüziders von Hermann Kaufmann. Award- und Anerkennungspreis-Träger werden zum internationalen Brick Award 2016 eingereicht.