Erhöhte Wohnkosten

Immo / 08.06.2017 • 10:13 Uhr
Steuerlast. Die Immobilienertragsteuer schlägt sich auf die Wohnkosten nieder. Steuern auf Immobilien verteuern auch die Grundstückspreise, zu bezahlen hat sie letztlich der Käufer. Foto links: RainerSturm_pixelio.de

Steuerlast. Die Immobilienertragsteuer schlägt sich auf die Wohnkosten nieder. Steuern auf Immobilien verteuern auch die Grundstückspreise, zu bezahlen hat sie letztlich der Käufer. Foto links: RainerSturm_pixelio.de

Aktuell. Treiben zusätzliche Steuerbelastungen die Wohnkosten im Land weiter in die Höhe?

„Mit der Einführung der Immobilienertragsteuer und der Grunderwerbsteuer sind die Kosten für Baugrund sowie für Wohnraum regelrecht explodiert. Zusätzliche Erhöhungen dieser Abgaben haben ebenfalls an der Kostenschraube gedreht.“ Darauf verweist Mag. Günther Ammann, Fachgruppenobmann der Vorarlberger Immobilienmakler und Bauträger.

Endverbraucher trägt Kosten

Der erfahrene Immobilienfachmann verweist darauf, dass solche Kostensteigerungen stets den Endverbraucher treffen, also den Häuslebauer und Wohnungskäufer, aber auch Mieterinnen und Mieter. Ein weiterer Punkt sind die Baukosten. Bei manchen Gewerken gibt es jährliche Steigerungen von 5 Prozent und mehr. Mag. Ammann: „Beton ist beispielsweise in Vorarlberg besonders teuer. Wesentlichen Anteil daran haben angeblich die strengen Auflagen.“

Anstieg um bis zu 50 Prozent

Der Immobilienbereich ist in unserem Land bereits über Gebühr belastet. „Teilweise sind Grundstückspreise seit 2008/09 um 50 Prozent angestiegen. Das war unter anderem eine unmittelbare Folge der Einführung der neuen Steuern. Sie wurden bekanntlich seither noch erhöht.“

Eine Sache der Nachfrage

Natürlich trägt die hohe Nachfrage mit zur Preissteigerung bei. „Diese Nachfrage gibt es allerdings auch in anderen Regionen Europas mit guter Infrastruktur. Dort wird dennoch kein derart hoher Preisanstieg regis-
triert“, erläutert Mag. Günther Ammann.

Wie geht es weiter?

Der Fachgruppenobmann hofft, dass sich die dynamische Entwicklung wenigstens mittelfristig auf dem aktuell hohen Niveau beruhigt. „Wenn auf Bundesebene allerdings weiter an der Steuerschraube im Immobilienbereich gedreht wird, muss ein weiteres Ansteigen der Wohnkosten befürchtet werden.“

Erhöhte Wohnkosten