Hirschmann muss 100 Mitarbeiter abbauen

Rückgang von 30 Prozent bei E-Autos zwingt zu Maßnahmen.
Rankweil “Wir mussten etwas machen, die Situation ist für den Betrieb und die Branche katastrophal”, sagte ein Aufsichtsratsmitglied von Hirschmann Automotive. Am Dienstagabend gab der Aufsichtsrat grünes Licht für eine einschneidende Maßnahme, um auf den massiven Auftragsrückgang in Bereich Elektromobilität zu reagieren. Am Dienstagnachmittag wurden die Mitarbeiter darüber informiert, dass insgesamt 100 Arbeitsplätze abgebaut werden. “Zur Kündigung angemeldet werden weniger Personen. Bei den 100 Arbeitsplätzen, die gestrichen werden, sind auch jene berücksichtigt, die das Unternehmen verlassen, auch werden etliche Arbeitsplätze nicht nachbesetzt”, erklärt Vorstandsvorsitzender Angelo Holzknecht gegenüber den VN. Es werde alle Bereiche treffen, so Holzknecht. “Auch wir in der Geschäftsführung sowie die erste Führungsebene sind von dieser Maßnahme betroffen”, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung an die Mitarbeiter mit dem Titel “Organisatorische Ankündigung”. Und weiter: “Wir haben diese Maßnahme vorab offen und transparent mit dem Betriebsrat besprochen und gemeinsam versucht, die beste Lösung für alle MitarbeiterInnen zu finden.” So hat Chief Operating Officer Sebastian Herler das Unternehmen bereits verlassen, seine Position werden vorerst nicht nachbesetzt und von den verbliebenen Vorständen Angelo Holzknecht (CEO) und Stefan Tschol (CFO) übernommen.

Elektromobilität bleibe aber für das Rankweiler Unternehmen der Eckpfeiler, versichert Holzknecht gegenüber den VN. “Das ist jetzt eine harte Zwischenphase durch diesen Rückgang”, der rund 30 Prozent des E-Mobilitätsbereiches betrifft. Sowohl Holzknecht als auch das Mitglied des Aufsichtsrates verweisen darauf, dass auch andere Zulieferer betroffen sind und mit einem deutlich höheren Mitarbeiterabbau darauf reagieren. Ein Grund neben dem eingebrochenen Markt ist für die Geschäftsführung aber auch der hohe Kostendruck durch die asiatische Konkurrenz und “die Auswirkungen der massiven Lohnerhöhungen der letzten Jahre”, so die beiden Vorstände in ihrem Brief an die Mitarbeiter. Aufgrund der Entwicklung und “wie ihr sicherlich versteht” wurde auch das traditionelle Sommerfest abgesagt.