Bregenz Dass die Arbeit von Simon Fujiwara im und für das Kunsthaus Bregenz international großes Aufsehen erregt, hat sich bereits kurz nach der Eröffnung der Ausstellung abgezeichnet. Das amerikanische Onlinemagazin Amex essentials zählte das Projekt „Hope House“ zu den 15 weltweit aufregendsten Ausstellungen des Frühjahrs. Im KUB selbst, wo die Präsentation am Montagabend beendet wurde, konnten rund 13.000 Besucher gezählt werden.
Aber nicht nur das, das Objekt – ein Nachbau des ehemaligen Wohnhauses, in dem sich die Familie von Anne Frank in Amsterdam vor den Nationalsozialisten versteckt hielt und das dort seit Jahrzehnten als Museum geführt wird – geht demnächst sozusagen auf Weltreise. Das Objekt, mit dem sich Simon Fujiwara, der mittlerweile in Berlin lebende britisch-japanische Künstler, nicht nur mit der praktizierten Erinnerungskultur, sondern auch mit der Kommerzialisierung derselben oder dem privaten Umgang mit Exponaten auseinandersetzt, wird in diesen Tagen sorgsam abgebaut. Am Gebäude, dessen Kubatur auf einem kleinen Baukastenmodell aus dem Museumsshop in Amsterdam basiert, hat ein privater Kunstsammler aus Japan Interesse gezeigt. Ein großer Teil des Hauses, das in Vorarlberg gefertigt wurde, kommt daher nach Japan. Der Sammler hat vor, einen Kunstraum für das Objekt zu errichten.
Das Katalogbuch „Hope House“ kommt in wenigen Wochen heraus. Das KUB dokumentiert seine Ausstellungen jeweils fundiert mit aktuellen Bildern. Das Erscheinen nach Ausstellungsschluss habe keinen negativen Einfluss auf den Absatz. Man habe, wie Kurator Rudolf Sagmeister bestätigt, feststellen können, dass sich die KUB-Publikationen als Kunstbücher auf dem Markt halten. VN-cd
Die nächste Ausstellung im KUB läuft vom 21. April bis 1. Juli.
Mika Rottenberg beschäftigt sich dabei mit den Kreisläufen, der Produktion und der Zirkulation von Waren.