Lauter exzellente Blecharbeiter in neuer Formation

Sonus Brass bleibt international unterwegs, formiert sich aber neu.
Bregenz, Götzis Die Harmonie auf dem Bild spiegelt auch die Stimmung im Ensemble wider. Nachdem die Musiker, die seit Jahren Sonus Brass sind, sowie die, die es bald nicht mehr sein werden und die, die nun zum traditionsreichen Ensemble kommen, zuletzt auch bei der vielbeachteten Aufführung von Gustav Mahlers 8. Sinfonie unter Kirill Petrenko im Bregenzer Festspielhaus mitwirkten, nahm man danach gleich auch vor dem Fotografen Aufstellung, um sich als Siebenertruppe mit gemeinsamen Interessen zu präsentieren, bevor man wieder zu fünft unterwegs ist. Nun ist es jedenfalls fix und wird vom Trompeter Stefan Dünser bestätigt: Das traditionsreiche, seit 25 Jahren existierende Ensemble Sonus Brass wird sich neu formieren. Die beiden Mitglieder Wolfgang Bilgeri (Posaune) und Andreas Schuchter (Horn) werden im September das Ensemble verlassen. Neu hinzu kommen der Hornist Zoltan Holb und der Posaunist Jan Ströhle. Beide sind 45 Jahre alt, bringen Erfahrung durch die Arbeit in verschiedenen Ensembles mit und kennen sich ohnehin durch die Mitwirkung im Symphonieorchester Vorarlberg.
“Hänsel und Gretel” mit George Nussbaumer
Weiter im Ensemble verbleiben somit Attila Krako, Harald Schele und Stefan Dünser. Eine Neuausrichtung des Programms oder der Tätigkeit geht, wie Stefan Dünser im Gespräch mit den VN erklärt, damit nicht einher, verschiedene Engagements hätten aber dazu geführt, dass man nicht länger gemeinsam unterwegs sein kann. Bei aller Professionialität, die Sonus Brass an den Tag legt und die auch durch zahlreiche internationale Engagements bestätigt ist, gilt das, was Dünser “eine Blutsbrüderschaft” nennt. Das heißt, man ist eine eingeschworene Gruppe und muss es auch sein. Wer je etwa eines der hervorragenden Familien- bzw. Kinderkonzerte erlebt hat, weiß, dass der Titel “Blecharbeiter”, der für eines dieser Programme steht, nicht nur eine witzige Attitüde ist. Bei Sonus Brass mitzuwirken, bedeutet Schwerarbeit. Neben den musikalischen Fähigkeiten hat man auch schauspielersiches Talent an den Tag zu legen. Das wird etwa beim renommierten Luzern-Festival zum Tragen kommen, wo man vom 12. bis 14. September auftritt. Zuvor steht am 14. Juli etwa ein Abend mit Karl Markovics in der Klimt-Villa am Attersee auf dem Programm. Für die Weihnachtszeit produziert Sonus Brass etwas Besonderes, nämlich eine eigene Fassung von Humperdincks Oper “Hänsel und Gretel”, in der auch der Jazzmusiker und Songwriter George Nussbaumer eine große Rolle spielt.