Hilferuf: Kinos stehen mit dem Rücken zur Wand

Kinosprecher Pienz: “Wir brauchen dringend Hilfe”. Um Kündigungen zu vermeiden, wurden alle Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt.
Bregenz, Bludenz Es war ein kleiner Lichtblick Anfang des Jahres. Die heimischen Kinobetreiber freuten sich über die besucherstärksten Monate seit langem. Die Freude währte aber nicht lange, denn die Coronakrise zwang auch sie wenig später in die Knie. “Der gute Jänner und Februar retten uns zwar über die extremen Verluste durch diese Krise, aber wir wissen nicht, wie es weitergehen wird”, sagt Kinosprecher und Prokurist im Metrokino Bregenz, Peter Pienz (72). Auch wenn die Einschränkungen in den kommenden Wochen zurückgenommen werden sollten, wird es laut Pienz weitere zwei bis drei Monate dauern, bis man wieder von einen normalen Kinobetrieb sprechen könne. “Hinzu kommt noch, dass fast alle großen Filme verschoben wurden”, bedauert der Kinosprecher.
Mitarbeiter in Kurzarbeit
Um das langjährige Personal vor einer Kündigung zu bewahren, wurden alle Beschäftigten vorübergehend in Kurzarbeit geschickt, informiert Pienz. Die heimischen Kinos sind bereits an viele Krisen gewöhnt. Aufgrund der Besucherverluste stand das Cinema Dornbirn schon im vergangenen Jahr kurz vor der Schließung. (Die VN berichteten). Aus diesem Grund sind die Kinos mehr denn je auf Unterstützung angewiesen. “Die Kinos benötigen vorübergehend dringende Hilfe durch das von der Regierung zugesagte Hilfspaket”, sagt Peter Pienz.
Initiative “Hilf deinem Kino”
Auch die Bevölkerung kann in diesen Zeiten helfen. Mit “Hilf deinem Kino” (hilfdeinemkino.at) wurde eine Initiative ins Leben gerufen, bei der Filmfreunde durch das Ansehen von Werbespots und Filmtrailern ihren Beitrag zur Erhaltung der Kinos leisten können. Auch direkte Spenden für sein Lieblingskino sind auf der Webseite möglich. Peter Pienz hat die Hoffnung auf ein glückliches Ende für die heimischen Kinos noch nicht aufgegeben: “Wir alle hoffen sehr, dass dieser Spuk bald vorübergehen wird und unsere Kinos wieder wie gewohnt öffnen dürfen. Der auf November verschobene J. Bond-Filmtitel bringt es wohl auf den Punkt: Keine Zeit zu sterben”.