Museen Vorarlbergs bereiten bereits die Wiedereröffnung vor

Kultur / 23.04.2020 • 07:00 Uhr
Museen Vorarlbergs bereiten bereits die Wiedereröffnung vor
Die Auflagen sind eine Herausforderung, die inatura-Leitung will sie aber bewältigen und plant, die Türen am 18. Mai zu öffnen.  INATURA

Bis auf das eigentliche Flaggschiff wollen Museen in Vorarlberg offen sein, so bald es geht.

Dornbirn, Bregenz Ein paar Bereiche wird man nicht betreten dürfen, und was den Besuchern vor der Covid19-Pandemie erlaubt war, etwa das Anfassen einiger Exponate, wird untersagt sein, dennoch will die inatura, das naturgeschichtliche Museum in Dornbirn, die Türen zum ehestmöglichen Zeitpunkt wieder öffnen. Man konzentriere sich auf den 18. Mai, erklärt Geschäftsführer Peter Schmid. Die baldige Wiedereröffnung sehe man als „Verpflichtung und Verantwortung“ gegenüber der Bevölkerung. „Wir haben gerade eine Konferenz dazu abgehalten, wie wir die Auflagen zum Schutz der Besucher und Mitarbeiter erfüllen können, es ist ein enormer Aufwand, aber wir sind dabei, Konzepte zu erstellen, um einer jeweils beschränkten Anzahl von Besuchern einen Besichtigungsdurchlauf zu gewährleisten.“

„Wir sehen die Öffnung als Verpflichtung und Verantwortung gegenüber der Bevölkerung.“

Peter Schmid, Geschäftsführer der inatura

Dornbirner Museen ziehen mit

Neuralgische Punkte seien, wie man sich vorstellen kann, Aus- und Eingänge und selbstverständlich werde man interaktive Angebote verringern müssen. Die inatura zählt zu den Besuchermagneten unter den Museen in Vorarlberg. Im erfolgreich geführten Unternehmen konnten im Vorjahr über 120.000 Eintritte verzeichnet werden. Heuer werde sich die Zahl reduzieren. Während die Staatsgrenzen ohnehin noch geschlossen sind, den Vorarlbergern die Sammlungen länger vorzuenthalten als es wegen der Ansteckungsgefahr unbedingt notwendig ist, erachtet Schmid als schlechte Variante, die Vorsichtsmaßnahmen verlangten Kreativität, die man aufbringen will. „Wir arbeiten auf eine gemeinsame Wiedereröffnung hin“, erklärt Roland Jörg, Kulturamtsleiter in Dornbirn, das heißt, dass in der dritten Maiwoche auch das Flatz Museum oder das Stadtmuseum betretbar sein sollten. Jedenfalls wird auch hier durchdekliniert, wie die Auflagen der Regierung zu erfüllen sind.

Hittisau nimmt Rolle ernst

Stefania Pitscheider Soraperra lässt keinen Zweifel daran, dass ihr die ehestmögliche Wiedereröffnung des Frauenmuseum Hittisau ein Anliegen ist: „Ich bin davon überzeugt, dass wir gerade jetzt unsere Rolle als gesellschaftspolitische Akteurinnen ernst und wahrnehmen müssen.“ Andernfalls würde sie den Job gar nicht machen, erklärt sie. Möglichst ab Mitte Mai will man noch die bestehende Ausstellung zum Frauenwahlrecht zeigen, ab Ende Juni ist ein großes Projekt zur Geburtskultur geplant. Mit der Pandemie stelle sich eine enorme Herausforderung, die Arbeit in den Museen und das dortige Angebot sei enorm wichtig, auch, um den Menschen Denkanstöße zu liefern. Es stehe ohnehin außer Frage, dass uns Covid19 noch lange begleiten werde, auch im Hinblick auf die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie.

Vorarlberg Museum zögert

Zurückhaltend reagiert man im Flaggschiff des Landes, dem Vorarlberg Museum. Während Werner Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft, gegenüber den VN von einer Öffnung des Kunsthauses und des Museums Anfang Juli sprach, räumt Winfried Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung des Landes ein, dass man sich beim Museum noch nicht entschieden habe. Neben den Auflagen bewertet er aber die Reisebeschränkungen als hinderlich für einen früheren Start. Diese könnte die Besucherzahl mindern.

In der Museumswelt in Frastanz sind sich die überwiegend ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter einig: „Es ist für uns aufgrund der Besuchergruppen eine sehr schwierige Situation, aber wenn wir dürfen, machen wir auch auf“, erklärt Präsident Manfred Morscher und erwähnt, dass man bereits am Aufbau neuer Abteilungen arbeite.