Gerd Nachbauer: “Kultur ist für die Politik eine Nebensache”

Schubertiade-Leiter wartet immer noch auf die schriftliche Verordnung, um agieren zu können.
Schwarzenberg, Hohenems Den ersten Teil der Schubertiade hat Gerd Nachbauer aufgrund des Veranstaltungsverbots bis 30. Juni bereits abgesagt. Rund 15.000 Tickets für das renommierte Festival sind damit, wie bereit berichtet, zurückzuerstatten. Ob er ab Ende August noch einmal so vielen Musikfreunden absagen muss, dazu erhielt er von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek noch keine Auskunft. Nach der am 17. April abgehaltenen Pressekonferenz zu für Kulturschaffende unrealistischen Personenzahlen, die sich in einem Raum aufhalten dürfen, bat er beim Bund und beim Land um die Zusendungen der konkreten schriftlichen Verordnung. Dabei legte er auch dar, dass sich die Schubertiade, die bis zu 40.000 Besucher anzieht, über den Kartenverkauf finanziert.
Im Büro der Kulturstaatssekretärin hieß es, so Nachbauer, dass die Verordnung erst noch gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium ausgearbeitet werde. Zwischenzeitlich ließ Vizekanzler Werner Kogler verlauten, dass die Raumvorgaben für Veranstalter neu überdacht werden. Nach der erwähnten, auch international als verunglückt kommentierten Pressekonferenz, wartet Nachbauer weiterhin auf Informationen, um agieren zu können. Dabei müsse er, wie er im Gespräch mit den VN meint, wohl zum traurigen Schluss kommen, dass in Österreich die “Kultur für die Politik eine Nebensache ist.” VN-cd