Nina Fritsch übernimmt die Leitung des Amateurtheaterverbandes

Dagmar Ullmann-Bautz wird sich verstärkt der Regiearbeit und weiteren Projekten widmen.
Hard Auf die Arbeit der Vorarlberger Amateurtheater ist seit Jahrzehnten Verlass. In rund 150 Vereinen und Gruppierungen sind insgesamt etwa 3600 Personen tätig. Das Altersspektrum der ehrenamtlich Aktiven und Kreativen ist breit, wird in den Produktionen selbst ersichtlich bzw. dann, wenn zu Jugendtheatertagen oder Seniorentheaterfestivals geladen wird. Man kooperiert zudem mit Schulen und deckt von Beispielen aus der Weltliteratur bis zum Lachschlager, vom mutigen Aufreger, der gesellschaftspolitische Diskussionen in Gang setzt, bis zum Entspannungsprogramm ein weites Themenfeld ab. Der Verband, dem Dagmar Ullmann-Bautz (60) seit Jahrzehnten als Geschäftsführerin vorstand, organisiert, motiviert, sorgt für Weiterbildung und Finanzierung und erfüllt damit einen Bildungsauftrag. Hier wird wertvolle Jugendarbeit geleistet, und wer die Produktionen über die Jahre verfolgt hat, weiß, wie wichtig es ist, dass es neben dem Berufstheater die Amateure gibt, die ebenso mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern kooperieren und mit Theaterpädagogen zusammenarbeiten.
Erfahrene Theaterpädagogin
Aus diesem Bereich kommt Nina Fritsch (43), die ab Herbst die Geschäftsführung übernimmt, die Dagmar Ullmann-Bautz abgeben will, um sich verstärkt anderen Projekten oder der eigenen Regiearbeit zu widmen. Bekanntermaßen hat Ullmann-Bautz etwa mit dem Anarttheater in Hard zahlreiche innovative Projekte umgesetzt. Es war keine leichte Entscheidung, meint sie gegenüber den VN, und dasselbe sagt auch Nina Fritsch, die damit vom Vorarlberger Landestheater weggeht. Dort hat sie elf Jahre lang die Theaterpädagogik-Abteilung geleitet und Kinder- und Jugendgruppen betreut, die eigene Stücke kreierten oder in den großen Produktionen mitwirkten. Nachdem noch nicht feststeht, wann die aufgrund der Covid19-Pandemie geschlossenen Theaterhäuser den Betrieb wieder hochfahren können, waren die Jugendclubs bei der jüngsten Programmpräsentation des Landestheaters für die Saison 2020/21 kein Thema. Storniert ist die Theaterpädagogik aber nicht, intern ist zu erfahren, dass Stefanie Seidel, mehrere Jahre Mitarbeiterin beim Jugendtheaterfestival Luaga & Losna, diese Aufgabe übernehmen soll.
Nina Fritsch kam bereits als Jugendliche mit Amateurtheateraktivitäten in Berührung, hat sich beispielsweise in der Organisation des besonders kreativen Theatervereins in Altach engagiert und freut sich, wie sie sagt, auf die „Riesenaufgabe und -herausforderung“, die auf sie zukommt. VN-cd
