Wortgefechte bei Eröffnung des Bachmann-Preises

Kultur / 18.06.2020 • 18:44 Uhr
Coronabedingt findet die traditionsreiche Veranstaltung heuer vorwiegend digital statt.APA
Coronabedingt findet die traditionsreiche Veranstaltung heuer vorwiegend digital statt.APA

Klagenfurt Mit äußerst kontroversen Debatten der Jury über die Qualität der Texte haben die 44. Tage der deutschsprachigen Literatur begonnen. Zum Start des Wettlesens um den Bachmann-Preis präsentierten am Donnerstag fünf Autorinnen und Autoren ihre Werke. Die Lesung der Hamburgerin Jasmin Ramadan über Paarbeziehungen und den Feministen Ben fand vor allem Neujuror Philipp Tingler aus der Schweiz einen famosen Beitrag von lakonischer Eleganz. Mit Hubert Winkels, der den Text „sehr wenig durchdacht“ und „grotesk falsch“ nannte, lieferte sich Tingler eine heftige Debatte. Zu einer halbherzigen Verteidigung des Textes schwang sich Nora Gomringer auf: „Es ist nicht notwendig, dass er so heruntergemacht wird.“ Das Schlusswort lieferte die Autorin selbst: „Ja, wow, natürlich stimme ich vielem nicht zu“. Bis Samstag werden alle 14 Kandidaten aus  Österreich, Deutschland und der Schweiz ihre kurzen Geschichten präsentieren. Die Beiträge wurden wegen der Coronakrise vorher aufgezeichnet. Die sieben Mitglieder der Jury diskutieren vom Homeoffice aus. Am Sonntag werden fünf Auszeichnungen verliehen, darunter der mit 25.000 Euro dotierte Bachmann-Preis.