Laue Sommernächte im Grünen

Digitaler VN-Stammtisch mit dem Poolbarchef: Worauf sich die Festivalbesucher in diesem Jahr freuen dürfen.
Feldkirch Es gehört für Musikfans und Kulturliebhaber seit 1994 zum Fixpunkt eines gelungenen Sommers: das Poolbar-Festival. Jährlich zieht das Alte Hallenbad in Feldkirch 25.000 Besucher aus ganz Europa an. Doch auch die Coronakrise zieht an dem Festival nicht spurlos vorbei. Poolbarchef Herwig Bauer spricht darüber, wie der Poolbarbesuch heuer aussehen wird.
Wie groß ist die Erleichterung, dass es grünes Licht für das Poolbar-Festival gegeben hat?
Die Erleichterung ist riesig, weil für uns die Ungewissheit der schlimmste Gemütszustand war. Wir hatten schon sehr viel vorbereitet und schon in der Zeit der Coronakrise viele Ideen entwickelt hatten. Aber ohne zu wissen, was tatsächlich gemacht werden kann, macht das wenig Sinn. Darum sind wir sehr erleichtert, dass wir in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und mit Hilfe der Politik ein Konzept entwickeln konnten, das das Poolbar-Festival ermöglicht.
Wie kann man sich einen Besuch beim Poolbar-Festival dieses Jahr vorstellen?
Es wird in diesem Jahr beim Eintreffen insofern anders sein, als dass das Gelände im Außenbereich eingezäunt ist. Ein wichtiges Element der Prävention ist, dass man zu große Menschenansammlungen vermeidet, und wir müssen die Besucherkapazitäten streng limitieren. Den Menschen werden Sitzplätze im Reichenfeld zugewiesen, das ist so gesetzlich vorgeschrieben. Natürlich muss wie im Alltag auch die Abstandsregelung eingehalten werden. Vom Prinzip her ist das Poolbar-Festival so wie in regulären Jahren: Es werden laue Sommernächte im Grünen genossen.
Welche Maßnahmen werden getroffen, um die Lärmbelästigung der Anrainer in Grenzen zu halten?
Wir haben uns bemüht, bei der Auswahl der Bands in der Stilrichtung darauf zu achten, dass die nicht den Zorn der Anrainer auf sich ziehen. Und wir haben allen Bands entsprechende Dezibelwerte übermittelt und klar gemacht, dass die Situation eine völlig andere ist als bei einem normalen Festival. Wir sind in sehr enger Abstimmung mit der Stadtpolizei und haben extra Dezibelmessgeräte angeschafft, um die Pegel überwachen zu können. Grundsätzlich findet die Publikumsbeschallung im gleichen Rahmen wie in den Jahren zuvor statt. Der Unterschied ist, dass wir zusätzliche Boxen im Gelände aufstellen, weil sich das Publikum im ganzen Park aufhalten wird und wir so das Areal mit einer angemessenen Lautstärke beschallen können. Das Programm startet generell um 19 Uhr und die Livekomponenten sind voraussichtlich um 21 Uhr schon beendet.
Was passiert bei einem positiven Coronafall eines Besuchers, Bandmitglieds oder Mitarbeiters?
Das entscheiden letztlich die Behören. Es wird auch darauf ankommen, wie sehr unser Angebot angenommen wird, dass sich die Leute namentlich registrieren lassen können. Grundsätzlich weisen wir jedem einzelnen Besucher einen bestimmten Platz zu, aber die Menschen sind nicht verpflichtet, ihren Kontakt zu hinterlassen. Wenn das Angebot von vielen genutzt wird, ist das Contact Tracing kein Problem, weil man sofort feststellen kann, wer im Bereich der Infektion war. Bei unseren Mitarbeitern wird es so sein, dass wie im Besucherbereich auf Desinfektion und die Hygienemaßnahmen sehr streng geachtet wird. Auch innerhalb des Poolbarteams werden die Kontakte reduziert sein. Wir sind in engem Kontakt mit dem Amtsarzt der Bezirkshauptmannschaft und haben vereinbart, dass er ständig erreichbar sein wird. Wenn uns eine Infektion vor Ort bekannt werden sollte, werden die Behörden sofort informiert.
Was steht dieses Jahr auf dem Programm?
Wir lassen zum Beispiel am Mittwoch immer das Popquiz hochleben. Der Donnerstag ist dem Wort auf der Bühne gewidmet. Ein Highlight wird der Auftritt von Maschek sein. Freitags treten regionale Bands auf, samstags nationale und internationale Headliner wie Lou Asril, Oehl, das Manu Delago Ensemble oder Fink. Am ersten Freitag haben wir die österreichische Band Buntspecht zu Gast. Neu ist auch die Gestaltung am Sonntag: Am Abend gibt es kein Programm, aber ab 11 Uhr die Jazzbrunch-Liveband und ab 14 Uhr richten wir einen Wiesen-Dancefloor, den Sonntanz ein, wo bekannte DJs wie Möwe oder Wolfram auflegen werden. VN-MIH