Gar nicht zahnlos
Warum ausgerechnet ein Backenzahn oder ein Ei auf jeweils gelbem Grund die Straßen der Bregenzer Innenstadt zieren, erschließt sich dem Passanten wohl nicht, aber die mit den Begriffen “inspirierend” oder “stark” kombinierten Bilder erregen Aufmerksamkeit. Das sollen sie auch. Geht es doch um den Verweis auf Kulturveranstaltungen. Im coronabedingt nahezu festspiellosen Sommer sind Ausstellungen genauso möglich wie in den Jahren zuvor. Nachdem man im Vorarlberg Museum schon keine Lust oder keine Ideen hatte, um etwas Neues beizusteuern, wird der Blick umso mehr auf das zentrale Projekt der Landeshauptstadt gelenkt.
Als hätte man geahnt, dass die Beschaffung von Leihgaben schwierig wird, entschied man sich schon vor Monaten für die Öffnung des städtischen Depots und zeigt im Palais Thurn und Taxis Arbeiten aus der edel bestückten Sammlung, die es sonst in der Öffentlichkeit so gut wie nie zu sehen gibt. Als man vor einigen Jahren nach einer längeren Pause dieses Palais im Sommer wieder zu bespielen begann, war das eine hervorragende Entscheidung. Mit der Bewerbung derselben hat es gehapert. Jetzt ist sie da und ganz und gar nicht zahnlos.
Christa Dietrich
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