Kabarettistin, Komponistin und Satirikerin Lore Krainer gestorben
Wien Für ihre Chansons „mit Senf“ wurde sie zum Publikumsliebling: Die Sängerin und Komponistin Lore Krainer, Grande Dame in der Männerdomäne des Wiener Kabaretts und legendär für ihre gewitzten Lieder, ist am Freitag 89-jährig gestorben.
Lore Krainer wurde in Graz geboren und studierte Klavier. Nach dem Krieg war sie am Grazer Theater Neuber engagiert, danach stellte sie ein Studentenkabarett mit anschließender Tournee zusammen. Von 1950 bis 1965 arbeitete sie gemeinsam mit ihrem Mann, dem Buffo-Tenor Günther Krainer, als Pianistin und Entertainerin in der Schweiz. 1968 kehrten die beiden nach Graz zurück. Zu Beginn der 70er-Jahre begann sie eigene Chansons zu schreiben. Gerhard Bronner entdeckte sie für Chansonprojekte. Von 1988 bis 2009 leitete sie mit Kurt Sobotka den Ö1-„Guglhupf“, den sie seit 1978 mitgestaltete. Außerdem bearbeitete sie Bühnenwerke und hat einige Bücher geschrieben, u.a. „Im Guglhupf – 16 Jahre Zeit im Ton“. Als Kommentatorin des Zeitgeschehens ist Krainer allerdings nicht nur aus dem Sonntagsradio bekannt: Mehr als 3000 Lieder hat sie im Laufe ihrer Karriere für Kleinkunstbühnen komponiert und geschrieben.