Gutes und Bewährtes am neuen Standort der Galerie c.Art

Wiedereröffnung beim Opening Weekend im Gewerbepark am Fischbach.
DORNBIRN Die Zirkushalle von Zack & Poing, ein Physiotherapeut, der Malort, diverse Lager, ein Lackierer und viele andere kleine und große Gewerbler und Betriebe: Die Nachbarschaft im Gewerbepark am Fischbach in Dornbirn ist lebendig und illuster. Seit Neuestem findet man an der Adresse Dr. Anton Schneiderstraße 28 b auch die Galerie c.art, die davor in der Marktstraße beheimatet war. Gründe für den Wegzug der seit 1989 bestehenden, renommierten Galerie aus der Dornbirner Innenstadt hat es einige gegeben. Ausschlaggebend dürfte aber die neue Location im Backstein-Bau am Fischbach gewesen sein.
Dort, wo früher das Chemielabor einer Färberei untergebracht war, hat nun auf 150 Quadratmetern die zeitgenössische internationale und österreichische Kunst Einzug gehalten. Den Kunstwerken steht der luftig-helle Ausstellungsraum, der mit seinen sichtbaren Rohren und Leitungen Industriehallenflair verströmt und sich doch zurückhält, gut an. Bei ihrem ersten Auftritt am neuen Standort präsentieren Johannes Boch und Belinda Boch-Prantl, die die Galerie seit 1999 leiten, beim Opening Weekend eine stimmige, auf den Raum zugeschnittene Auswahl aus dem Galerieprogramm, das immer wieder auch Exkurse in die klassische Moderne, zu ZERO oder Vorarlberger Kunstschaffenden bereithält.

Ein Appetithappen auf seine Solo-Show am Fischbach im Herbst sind die Arbeiten von Jus Juchtmans (1952). Der Belgier gilt als Meister der monochromen Malerei. In den aus bis zu 30 fast durchsichtigen Farbschichten aufgebauten, schillernden Oberflächen lagert er die Zeit ein. Die Zahlenfolgen, die die Arbeiten betiteln, geben ganz banal ihr Entstehungsdatum wieder. Mit der ebenso provokativen wie humorvollen Aktionsmalerei „Win Win 2007“ in einem monumentalen zweiteiligen Format ist das vorarlbergisch-schweizerische Duo Bildstein/Glatz vertreten. Bei einer AdWin-Verleihung übermalten die beiden Künstler ihre eigenen Porträts. Dass Hubert Dobler wieder einmal Gas gegeben hat mit seinem Motorrad zeigt der Gummiabrieb, während die Foto-Material-Collagen von Susanne Wimmer die ganz besondere Ästhetik der Künstlerin widerspiegeln.
Auch ein Ästhet vor dem Herrn ist Gerold Tagwerker. Der in Wien lebende Vorarlberger zeigt Arbeiten aus der Reihe „mondrian grids“, die sich mit den geometrischen Rasterbildern von Piet Mondrian befassen und die zu Ikonen der Moderne gewordenen Gemälde, ihrer Farbflächen entblättert, auf ein Gitter aus Stahl reduzieren. Eine messingfarbene, möbelartige Skulptur des Bildhauers aus der Serie „alexander“ geht auf nur in Atelier-Fotos erhaltene, von ihm nachgebaute Modelle des russischen Avantgardisten Alexander Rodtschenko zurück. Wenn sich Farbe aus einem Metallkännchen ergießt oder besser noch, ein Metallkännchen über einem pinkfarbenen Farbstrahl zu schweben scheint, und man zweimal hinschauen muss, um der Sache auf die Schliche zu kommen, dann kann nur Markus Hofer am Werke sein. Farbe ist das Material des Bildhauers, der mit seinen nonchalanten Eingriffen für Irritation sorgt.
Weitere Arbeiten stammen von Dirk Salz, Miriam Prantl, Vivienne Thaul-Wechter, Gottfried Bechtold, Walter Salzmann, Stefan Kainbach, Alexandra Wacker u.a Ariane Grabher
Die Galerie ist am Eröffnungswochenende Fr, 10. Juli, von 15 bis 20 Uhr und Sa, 11. Juli, von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten Mi bis Fr von 10 bis 18 Uhr, Sa von 10 bis 13 Uhr sowie nach tel. Vereinbarung unter 05572 312310.