“In vain” von Haas bei Festspielen

Kultur / 04.08.2020 • 22:16 Uhr

Salzburg Dass ausgerechnet ein Werk, das seinem Publikum Sicherheit in Form von Hörgewohnheit nehmen will, zum Auftakt der „Fragment – Stille“-Reihe der Salzburger Festspiele gespielt wurde, ist vermutlich nur ein Zufall. Doch genau das ist das Anliegen des aus Vorarlberg stammenden Komponisten Georg Friedrich Haas. Wahrnehmungsphänomene in den Konstruktionen des Grafikers M. C. Escher veranlassten ihn, die Sicherheit von Tonleitern und Tonhöhen zu hinterfragen. Das im Jahr 2000 vom Klangforum Wien uraufgeführte „In vain“ raubt dem Hörer zeitweise auch den Sehsinn. Auch mit dem Ende belässt Haas im Ungewissen, was den Dirigenten Emilio Pomarico amüsierte. Doch dann brach in der Kollegienkirche Jubel aus, der sicher als Begeisterung interpretiert werden darf.