In der Post ist noch Platz für Kunst

Kunsthaus hält sein Schaufenster im Postgebäude geschlossen, wertvolle Schenkung bleibt bis Mitte 2021 verwahrt.
Bregenz “Es ist denkbar, dass noch mehr Nutzfläche in unsere Obhut kommt”, lässt Werner Döring, Geschäftsführer der Kulturhäuser Betriebsgesellschaft (Kuges), im Gespräch mit den VN durchblicken, dass die Chance, das Postgebäude als viertes Haus der Bregenzer Kunstmeile anzugliedern, nicht völlig vergeben ist. “Es gibt freie Flächen, die nicht so langfristig vermietet sind, dass sie für uns nicht in Betracht kommen.” Interessant wäre es, auch einen Teil des Foyers zu bekommen, meint Döring. Die Kuges, zu der das Vorarlberg Museum, das Landestheater und das Kunsthaus gehören, nutzt bereits einige Räumlichkeiten in dem Haus aus der Monarchiezeit, das in einer Linie neben den genannten Institutionen steht bzw. die Gebäudereihe abschließt. Wie die VN berichteten, hatte der Kunsthistoriker Rudolf Sagmeister schon vor Jahren dafür plädiert, die Post als Museum zu nutzen. Man reagierte zögerlich, hat aber Flächen für das Theater und das KUB-Sammlungsschaufenster angemietet.
Einige Räumlichkeiten werden von der Bildrecht GmbH genutzt. Die Einrichtung ist in diesem Jahr allerdings einsamer Anbieter von Kunst in der Post, denn das erwähnte Sammlungsschaufenster des KUB bleibt trotz anderer Ankündigungen heuer geschlossen. Coronabedingt, meint KUB-Direktor Thomas D. Trummer, die Räume seien klein. Das Kunsthaus-Depot, aus dem man bislang einige Werke zeigte, enthält allerdings viel Sehenswertes und wurde zudem erweitert. Thomas König und Erika Lebschik haben dem KUB ihre Sammlung geschenkt. Sie enthält Originalgrafiken von namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie VALIE EXPORT, Iris Andraschek, Max Bill, Martha Jungwirth oder Maria Lassnig, wird dem Publikum aber vorenthalten. Erst frühestens Mitte 2021 gibt es etwas davon zu sehen, heißt es.
