Im Euterballon über Wien

Skulptur der Vorarlbergerin Anna Barbara Husar erhebt sich für eine wertschätzende Kommunikationskultur.
Wien, Feldkirch Der Wind wird ihr schon gewogen sein, meint Barbara Anna Husar, nach mehreren Verhandlungen ist es nämlich so weit, ihr Euterballon, konzipiert als soziale Skulptur, wird über Wien schweben. Ausgerechnet am 26. Oktober, dem Nationalfeiertag, denn dass es ein besonderer Moment sein muss, dafür hat die Vorarlberger Künstlerin immer plädiert. Den Ehrenschutz hat Doris Schmidauer übernommen, Unterstützer der Aktion, die unter das Motto „wertschätzende Kommunikationskultur“ gestellt wurde, sind das Frauenmuseum Hittisau und das Volkskundemuseum in Wien.
Der Heißluftballon in Form eines Kuheuters, der zuletzt über den Bodensee geführt wurde, steht für den Wertewandel. Das Euter, ein besonderes Symbol für die Urquelle alles Nährenden, wird dabei aus seinem gewohnten Kontext gelöst. „Es dient als Metapher für Nachhaltigkeit und setzt zukunftsweisende Impulse für neue Lösungsansätze aus dem Wachstumszwang unserer gegenwärtigen Ökonomie hin zu einer höheren Wertschätzung der Balance und begegnet dabei bewusst dem Bild der traditionellen Leistungsschau des Bundesheeres mit einem erfrischenden Impuls“, erklärt die Künstlerin: „So möge der Start der sozialen Skulptur ein Zeichen sein für Wien, sich leicht von alten Doktrinen zu lösen und verstärkt zukunftsweisende Kulturtechniken in unser irdisches Zusammenspiel zu integrieren.“
Nächstes Projekt in der Schweiz
Für die in Wien lebende und arbeitende Künstlerin ist die soziale Skulptur ein Diskurswerkzeug zur „Überwindung der Maximierungsperversion des Menschen“ sowie für einen „nachhaltigen Perspektivenwechsel“.
Das Himmelszeichen steht für den Wertewandel und zeige sich überall dort, wo Umweltbewusstsein zentrale Anker für gesellschaftliche Transformation sind, erklärt sie. Verdeutlicht wird diese Absicht auch im nächsten Großprojekt. Im November dieses Jahres ist eine Eutererhebung über dem Pass Lunghin in der Schweiz geplant, der als Schnittpunkt dreier kontinentaler Wasserscheiden eine besondere Bedeutung hat. VN-cd
„Nach der Aktion in Wien ist ein großes Projekt über dem Schweizer Pass Lunghin geplant.“