Was ein Vorarlberger Musikensemble glücklich macht

Concerto Stella Matutina realisiert Mozarts “Entführung” mit Sängern und Marionetten.
Götzis, Lindau Die Sänger sind glücklich, weil alles auch im wortwörtlichen Sinn für sie wie am Schnürchen läuft, Bernhard Lampert, Leiter des Vorarlberger Ensembles Concerto Stella Matutina ist es, weil in Zeiten vieler Veranstaltungsabsagen eine Opernproduktion wie diese noch möglich ist, und für Hubert Dragaschnig ist die Rolle des Bassa Selim “eine besonders schöne Erfahrung”. Der Schauspieler und Leiter des Theaters Kosmos verkörpert sie im Rahmen eines sehr engagierten Unternehmens.

Die Hauptbeteiligten sind das erwähnte Musikensemble und die Marionettenoper Lindau. Während die Vorarlberger Spezialisten für historische Aufführungspraxis mittlerweile seit 15 Jahren aktiv sind, feiert die Marionettenbühne das 20-jährige Bestehen. Das gewählte Werk, nämlich Mozarts 1782 uraufgeführtes Singspiel “Die Entführung aus dem Serail”, ist mit einigen Strichen – vorwiegend bei den Rezitativen – für beide realisierbar. Somit stand der Zusammenführung nichts im Wege, die für das Concerto Stella Matutina bedeutet, dass man sich auf eine szenische Aufführung unter besonderen Bedingungen einlässt, während die Spieler der Marionettenbühne ihre Puppen einmal nicht nach Musik vom Band zu führen brauchen. Eine Win-win-Situation, von der auch die Gesangssolisten profitieren, denn die Herausforderung ist eine besondere, fordert zu kreativen Lösungen auf, die unter Regisseur Bernhard Leismüller gefunden wurden, der die Sänger nicht nur am Pult agieren lässt, sondern sie auch mit ihren jeweiligen Puppen zusammenführt.
Gute Besetzung
Es sind das der Vorarlberger Martin Summer (Osmin), der mittlerweile an der Staatsoper in Hamburg tätig ist, Gloria Rehm (Konstanze), Theodora Raftis (Blonde), Daniel Johannsen (Belmonte) und Michael Feyfar (Pedrillo). Der erwähnte Hubert Dragaschnig hat mit dem Bassa Selim eine Sprechrolle, mit der der Aufführung aber Farbe zu verleihen ist. Die musikalische Leitung hat Thomas Platzgummer inne. Nach Aufführungen in Lindau und Götzis ist ein Gastspiel in Aschaffenburg geplant. VN-cd

Aufführungen im Stadttheater Lindau am 28. und 29. Oktober, jeweils 19.30 Uhr; Aufführungen in der Bühne Ambach in Götzis am 30. und 31. Oktober, jeweils 20 Uhr.