Kulturhauptstadt mit kleinem Startschub aus Vorarlberg

Kultur / 28.10.2020 • 19:58 Uhr

Chemnitz Chemnitz soll für Deutschland im Jahr 2025 als Europäische Kulturhauptstadt Solidarität und Kooperation verkörpern. Die sächsische Stadt setzte sich gegen Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg durch. Eine entsprechende Empfehlung verkündete die europäische Auswahljury. Sie muss von Bund und Ländern noch in eine formelle Ernennung umgewandelt werden. Jury-Vorsitzende Sylvia Amann forderte dazu auf, Kunst und Kultur in den Mittelpunkt zu stellen und als Teil der Lösung der aktuellen Probleme zu verstehen. “Europa braucht jetzt mehr denn je ein Klima der Offenheit und der Solidarität”, sagte Amann. Kunst, Kultur und das Engagement auf städtischer Ebene könnten dies leisten.

Impulsgeber für Zusammenhalt

Leicht wird es für Chemnitz jedenfalls nicht, die Stadt erweist sich als eine der Hochburgen der radikalisierten Rechten. “Es wird der Stadt so gut tun”, meinte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch bezeichnete die Entscheidung in einer für Kunst- und Kulturschaffende schwierigen Zeit als Lichtblick. Für die Kulturministerkonferenz der Länder sagte Bayerns Kunstminister Bernd Sibler, der Wettbewerb mache “Kultur zum Impulsgeber für eine langfristige Stadtentwicklung und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt”.

Eine kleine Starthilfe kam auch aus Vorarlberg, wo sich die Städte Dornbirn, Hohenems und Feldkirch gemeinsam um den Titel im Jahr 2024 beworben hatten. Christoph Thoma hat bis vor wenigen Monaten am Chemnitz-Projekt mitgearbeitet. Impulse für die Bewerbung lieferten einst auch Elisabeth Leitner (kulturhauptstadt2024.at), Stephan Rabl (Intendant von Bad Ischl 2024) und Philippe Arlaud, ehemaliger Intendant des Feldkirch Festivals.