Lustenau Bevor Mitte Februar die erste große Ausstellung eröffnet wird, die dem Lustenauer Bauerbe gewidmet ist, das heißt, in der man der Geschichte der Stickerhäuser in der Marktgemeinde nachspürt, bietet man im Kunstraum Dock 20 Arbeiten, die coronakonform präsentiert werden. Das Schaufenster in der Pontenstraße 20 wurde in einen großen Bildschirm verwandelt, auf den täglich zwischen 17 und 20 Uhr ein Kunstprojekt abläuft. Und das kommt an, wie Dock20-Leiterin Claudia Voit im Gespräch mit den VN bestätigt. „Für viele Menschen liegt das Schaufenster quasi auf dem Weg ins Zentrum, deshalb nützen wir es als Präsentationsfläche.“ Aktuell ist unter dem Titel „Poller“ eine gemeinsame Arbeit des Vorarlberger Fotografen Chris Saupper und des Wiener Autors und Kulturwissenschaftlers Thomas Ballhausen zu sehen, die eigens für diesen Ort produziert wurde. Voit: „Die schwarz-weißen Bilder zeigen menschenleere Settings, in deren Zentrum senkrecht im Boden befestigte Poller aus Beton oder Stein, Holz oder Metall zu sehen sind – meist innerhalb gewaltiger Naturkulissen, von Meeresgischt umspült.“ Übersetzt ist es eine Auseinandersetzung mit den alltäglichen Zumutungen und Herausforderungen der Menschen.
Chris Saupper ist Fotograf, Art Director und Producer und arbeitet seit 2010 in unterschiedlichsten künstlerischen und wissenschaftlichen Kontexten mit dem Autor, Kulturwissenschaftler und Hochschullehrer Thomas Ballhausen zusammen. Mit dieser Arbeit wurde – ähnlich wie in der Galerie Vor-Ort in Altach – nun auch in Lustenau eine Möglichkeit gefunden, Menschen in einer Zeit, in der Kulturveranstaltungen verboten sind, Anregendes zu bieten.