Eine Botschaft, die weltweit berührt

Falco Luneau macht mit seiner Band Still in neuem Song auf das Schicksal von Kindersoldaten aufmerksam.
Thüringen „Für mich ist eines meiner größten Ziele meiner Musikerkarriere in Erfüllung gegangen“, sagt der Vorarlberger Sänger Falco Luneau über sein neuestes Projekt. Gemeinsam mit seiner Band Still und dem Kinderchor der Musikmittelschule Thüringen veröffentlichte er seine neue Single „Silent Cry“. Darin macht der 36-jährige Brandner auf eindrucksvolle und berührende Weise auf das Leid von Kindersoldaten aufmerksam.
Den Song hat Falco Luneau bereits im Jahr 2006 geschrieben. Zu jener Zeit war er als Schlosser auf einer Baustelle im Kongo im Einsatz. „Dort wurde ich zum ersten Mal mit den Themen Ressourcenkrieg, Kindersoldaten sowie psychischer, physischer und sexueller Gewalt konfrontiert. Ich habe gemerkt, in welch heiler Welt wir leben, während Kinder in anderen Ländern an vorderster Front kämpfen. Diese Zeit hat bei mir Spuren hinterlassen und meine Einstellung zum Leben komplett verändert“, berichtet Luneau. Diese Erfahrungen spiegelten sich fortan auch in seinen Songtexten wider. Unter dem Pseudonym Wolfsrachen machte der Musiker schon mehrfach auf das Thema physische, psychische und sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen aufmerksam.
Promotour abgesagt
Der ursprüngliche Plan, die Single „Silent Cry“ im März 2020 zu veröffentlichen, fiel der Coronakrise zum Opfer. Daran glauben musste auch die gesamte Promotour in Österreich, Deutschland und den Niederlanden. Auch wenn Konzerte aufgrund der Coronalage immer noch in weiter Ferne liegen, ist für Falco Luneau nun der richtige Zeitpunkt gekommen, seinen Song und seine emotionale Botschaft mit der Welt zu teilen – passend zum internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten, der am 12. Februar begangen wird. „Es hat vom Gefühl her gepasst, dass wir den Song jetzt rauslassen“, sagt Luneau.
Die Dreharbeiten zum Musikvideo, in dem die Schüler der Musikmittelschule Thüringen in die Rolle der Kindersoldaten schlüpften, fanden im Jänner 2019 statt. Zuvor begleitete Falco Luneau die Schüler drei Monate lang im Rahmen des Musikunterrichts und führte sie an Themen wie Menschenrechte und Krieg heran. „Solche Themen mit Kindern zu erarbeiten erfordert natürlich Feingefühl und Vertrauen. Mit der Zeit entstand eine Art Erlebnisunterricht im Musikunterricht. Es war schön zu sehen, wie der Klassenverband in dieser Zeit gewachsen ist“, schwärmt er. Gelernt hätten die Schüler vor allem eines: „Egal ob man dick, dünn, arm oder reich ist. Wir sind alle gleich und sollten einander in Schutz nehmen und füreinander da sein.“
Segen von Papst Franziskus
Der Videoclip sorgte inzwischen weltweit für Anerkennung und wurde sogar von Papst Franziskus gewürdigt. „Unser Musikvideo kam über Bischof Benno Elbs in den Vatikan. Wenig später habe ich ein Schreiben mit dem päpstlichen Segen für alle Beteiligten erhalten. Das ist eine unglaubliche Ehre.“ Wann die Band wieder auf der Bühne stehen kann und den Song sowie das soeben fertiggestellte Album „Bauchgefühl“ vor einem Livepublikum präsentieren kann, steht angesichts der Coronasituation noch in den Sternen. Währenddessen arbeitet der Familienvater wieder in seinem alten Beruf als Schlosser. Vor allem die fehlende Planungssicherheit macht dem Künstler zu schaffen: „Der Schnitt in die Kulturlandschaft ist gravierend. Ob ich selbst jemals wieder den Sprung schaffe, hauptberuflich als Musiker tätig zu sein, weiß ich noch nicht.“
