Schwarzach „Schreiben“, so sagt der topfitte 82-jährige Rankweiler, „ist für mich etwas, was ich schon immer gerne gemacht habe. Vor allem dann, wenn ich es ohne Zwang tun kann. Oft bin ich ja beim Verfassen von Predigten und Reden unter Zeitdruck.“
In seiner jüngsten Publikation hat der passionierte Bergsteiger und Skifahrer, was er trotz seines fortgeschrittenen Alters immer noch ist, einmal mehr seinen Gedanken freien Lauf gelassen. Elmar Simma schreibt über Ängste, Kraftsuche, die gesunde Portion Egoismus genauso wie über den Glauben an sich selbst oder das heikle Thema Sterbehilfe.
Seine kurzen Episoden sind Handlungsanleitungen, oder besser gesagt Empfehlungen. Denn Elmar Simma will nicht belehrend wirken. „Ich zehre durch meine jahrzehntelangen Beziehungen zu Menschen aus einem reichen Erfahrungsschatz. Dadurch hat sich bei den Zugängen zu bestimmten Themen einiges entwickelt. Es freut mich, wenn ich Menschen dazu bringen kann, sich über Dinge, die das Leben betrifft, Gedanken zu machen.“
Den Wegweiser zu seinen Gedanken liefert Elmar Simma sein Glaube an Jesus. Gelassenheit, Menschenliebe, Trost oder Toleranz sind Tugenden, derer er sich in seinen Gedanken als Orientierung bedient. Den alten Religionsbildern mit Vorstellungen von Fegefeuer und einem Herrgott, der einen Leistungskatalog als Eintritt in den Himmel verlangt, schwört er entschieden ab.
Viele seiner zu Papier getragenen Gedanken kreisen um den Tod und das Sterben. Ein Thema, mit dem sich der Hospiz-Seelsorger viele Jahre intensiv auseinandergesetzt hat und das immer noch tut. Entschieden lehnt Simma die Sterbehilfe ab. Er bezeichnet sie als „Euthanasie“. Im Buch nimmt er eine Anleihe von Kardinal König: „Lieber an der Hand eines Menschen sterben, als durch seine Hand.“
Dass Glauben in einer durchrationalisierten Welt mit ihrer alles erklären wollenden Vorherrschaft schwieriger geworden ist, will Elmar Simma nicht so sehen. „Letztlich landen wir alle bei den ultimativen Fragen des Lebens. Auch wenn sich das Alltagsleben durch die technologische Revolution radikal verändert hat. “