Bregenz, Wien Organisiert wurde der Kongress von Gerhard Ruiss und Hannes Vyoral, ihnen zur Seite stand ein Komitee, dem Vertreterinnen und Vertreter aus dem PEN-Club und der Grazer Autorenversammlung angehörten.
Wie Ruiss berichtet, versammelten sich rund 500 Autorinnen und Autoren bei diesem Kongress, 300 weitere Gäste nahmen an ihm teil, rund zwei Jahre hatten die Vorbereitungen in Anspruch genommen. Neben Bundeskanzler Bruno Kreisky waren etwa der spätere Bundespräsident Heinz Fischer und der spätere Bundeskanzler Fred Sinowatz sowie die späteren Kunstminister Helmut Zilk und Hilde Hawilcek zu Gast. Die Eröffnungsreden kamen von Milo Dor, Erich Fried, Barbara Frischmuth, Alfred Kolleritsch, Michael Scharang und Hans Weigel. Grußworte schickte auch Thomas Bernhard, der dem Kongress alles Gute wünschte, aber auch der Meinung war, man würde damit Perlen vor die Säue werfen.
Teilnehmer waren etwa Axel Corti, Valie Export, Monika Helfer, Friedrich Heer, Peter Henisch, Ernst Hinterberger, Ernst Jandl, Elfriede Jelinek, Gert Jonke, Michael Köhlmeier, Konrad Paul Liessmann, Friedrike Mayröcker, Robert Menasse, Andreas Okopenko, Karl Popper, Peter Rosei, Wendelin Schmidt-Dengler, Heinz Sichrovsky, Hilde Spiel, Armin Thurnher und Peter Weibel. Wie auf dem beim Kongressausklang entstandenen Foto zu sehen, waren aus Vorarlberg, wo zu der Zeit Aufbruchsstimmung herrschte, auch Ulrich Gabriel, Eva Schmidt, Roger Vorderegger, Ingrid Puganigg, Roland Jörg und Leo Haffner vertreten.
Laut dem Interessenvertreter Gerhard Ruiss legte der Kongress zahlreiche Grundsteine für die Verbesserung der sozialen, rechtlichen und finanziellen Situation der österreichischen Schriftstellerinnen und Schriftsteller und schaffte einen ständigen Verhandlungspartner in interessenpolitischen Angelegenheiten für die Politik: Die IG Autorinnen Autoren, die zu einem Mitglieder- und Dachverband umgewandelt wurde. Es gab in den Folgejahren häufige Überlegungen zu einem nochmaligen derartigen Kongress, der in dieser Dimension jedoch unwiederholbar war. Im Herbst ist dazu eine Veranstaltung im Literaturhaus Wien geplant.