New York Eine große Musikerkarriere, die unschön zu Ende ging: Auf diese knappe Formel lässt sich der Berufsweg von James Levine bringen. 2018 schied der Stardirigent nach vier Jahrzehnten im Zuge von heftigen MeToo-Vorwürfen gegen ihn von der New Yorker Metropolitan Opera, worauf gegenseitige Schadenersatzprozesse folgten, die man 2019 außergerichtlich beilegte. Nun ist der US-Maestro, wie erst jetzt bekannt wurde, am 9. März im Alter von 77 Jahren gestorben. Die Schlagzeilen über Levines Suspendierung und seine Entlassung versetzten der Operngemeinde einen Schock. Schließlich hatte Levine seit seinem Debüt 1971 mehr als 2500 Aufführungen von 85 Opern am Haus dirigiert und war 1983 vom „Time“-Magazin auf der Titelseite als „Amerikas Top-Maestro“ gewürdigt worden. Nicht nur die Met distanzierte sich vom Dirigenten, auch das Boston Symphony Orchestra, wo Levine von 2004 bis 2011 als musikalischer Direktor tätig war, nahm Abstand von Engagements. Auch in Wien und Salzburg war Levine am Pult zu sehen.