Warum über dem Openair-Filmfest in Hard Wolken aufziehen

Der Kampf um ein Openair-Kino in der Bodenseegemeinde Hard trägt Züge eines kleinen Politdramas.
Hard Die Naturkulisse am Harder Bodenseeufer bzw. am Binnenbecken, könnte kaum ein friedlicheres Ambiente bieten. Die zauberhaften, mit Spannung versehenen Momente vor dem Versinken der Sonne im See hat der Kulturausschuss der Gemeinde in den letzten Jahren dazu benutzt, Filmaufführungen zu starten. Hardmovie hieß das kleine Festival, das von Andrea Romagna-Mießgang initiiert und von ihr mit ihrem vor allem ehrenamtlich tätigen Team erfolgreich geleitet wurde. Die Filminhalte, die es dabei zu diskutieren gab, waren selbstverständlich nicht konfliktfrei, in den letzten Wochen hat sich um die Austragung und Weiterführung der Reihe allerdings ein kleines Politdrama entwickelt. Über einer tollen Filmkulisse ziehen nach der öffentlichen Verabschiedung von Romagna-Mießgang aus dem Team Wolken auf.
Umbesetzung der Ausschüsse
Dass Romagna-Mießgang, wie sie im Gespräch mit den VN bekundet, ein Ende der jeweils im Juli stattfindenden und vom Publikum stets bestens angenommenen Filmaufführungen befürchtet, hängt mit der Umbesetzung der Ausschüsse nach den Gemeinderatswahlen im vergangenen Herbst zusammen. Damals wurde Martin Staudinger (Mitanand für Hard) zum neuen Bürgermeister gewählt.

Romagna-Mießgang verlor den Vorsitz im Kulturausschuss, ist in leitender Funktion aber im Bildungsausschuss tätig. Die Umbesetzung der Ausschüsse führt Staudinger darauf zurück, dass alle Fraktionen überall vertreten sein sollen. Gegenüber den VN bemerkte er, dass von der Harder Volkspartei statt Romagna-Mießgang zwei andere Kollegen in den Kulturausschuss entsandt wurden, neuer Obmann ist Daniel-Marius Roll von Mitanand für Hard.
Doch noch eine Chance
Aus kleiner Entfernung betrachtet, ist das Harder Kulturleben in letzter Zeit in der Tat zum Erliegen gekommen. In der Kammgarn wurden bis Herbst alle Veranstaltungen coronabedingt abgesagt. Auch Bürgermeister Staudinger begründet den momentanen Stillstand mit der Pandemie. Bevor die behördlichen Auflagen für Veranstaltungen im Juli nicht klar sind, ließe sich kein Festival ankündigen. Er selbst begrüße die Durchführung sehr. Somit hat der neubesetzte Kulturausschuss in der Gemeinde, die über Jahrzehnte auch einen vielbeachteten Literaturwettbewerb ausrief, noch einiges zu liefern.