Eine heitere großbürgerliche Welt

Kultur / 25.05.2021 • 19:07 Uhr
Martha Stettler: Les petites mamans, um 1908.Christel Voith
Martha Stettler: Les petites mamans, um 1908.Christel Voith

Schloss Achberg zeigt Werke der Impressionistin Martha Stettler.

Achberg Charmantes Flanieren eleganter Damen in Pariser Parks, artige Kinderspiele vor dem Palais du Luxembourg, tanzende Schiffchen auf spiegelndem Wasser – eine unbeschwert heitere großbürgerliche Welt tut sich auf in Schloss Achberg, wo Bilder der Schweizer Impressionistin Martha Stettler (1870-1945) ausgestellt sind.

Eine hochbegabte Malerin, die zu Lebzeiten berühmt, dann aber relativ schnell vergessen war, bis sie 2018 durch eine Retrospektive in Bern wiederentdeckt wurde. Vom Vater früh gefördert, ist Martha Stettler nach ersten Studien an der Berner Kunstschule 23-jährig nach Paris gezogen, wo auch junge Frauen bereits zum Aktzeichnen zugelassen waren. Zusammen mit ihrer deutsch-lettischen Lebenspartnerin Alice Dannenberg hat sie 1904 in Paris die renommierte Kunstschule Académie de la Grande Chau­mière mitbegründet und von 1909 bis kurz vor ihrem Tod geleitet.

Spiel von Licht und Schatten

Paris ist ihr Lebensmittelpunkt geblieben, dort hat sie im Jardin des Tuileries und im Jardin de Luxembourg ebenso wie im Schlosspark von Versailles Freilichtszenen geliebt, hat Kinderszenen festgehalten und ebenso in impressionistischer Manier das Spiel von Licht und Schatten, die Spiegelung auf dem Wasser studiert und rhythmische Akzente gesetzt.

Architekturzeichnungen

Neben diesen hellen, farbenfrohen Szenen, die im Mittelpunkt stehen, finden sich Stillleben, entzückende Bilder ihrer zahlreichen Katzen, aber auch Ölstudien und Skizzen aus der heimatlichen Schweizer Bergwelt, wohin sie immer wieder gern zurückkehrte.

Ein eigener Raum ist den erstmals öffentlich gezeigten Architekturzeichnungen und Aquarellen ihres Vaters, des Architekten Eugen Stettler, gewidmet. CV

Geöffnet ab 28. Mai bis 18. Juli, Freitag von 14 bis 18 Uhr sowie Samstag, Sonn- und Feiertag von 11 bis 18 Uhr. Informationen:  www.schloss-achberg.de.