“Empört euch!” als Motto für die Josefstadt

Kultur / 23.06.2021 • 18:19 Uhr

Wien „Stärker als die Pandemie ist die Macht der Phantasie.“ Sprüche wie dieser bildeten den Hintergrund, als Direktor Herbert Föttinger und Stiftungsvorstand Günter Rhomberg zur aktuellen Lage des Theaters in der Josefstadt sprachen und Pläne für die kommenden zwei Saisonen präsentierten. „2026 ist Schluss. Ich werde dann definitiv aufhören. 20 Jahre sind genug!“, so Föttinger. Die Josefstadt habe sich als „Uraufführungs- und Erstaufführungstheater“, als „das Theater der österreichischen Literatur sehr gut positioniert.“ Auch Rhomberg konstatierte „eine sehr positive Entwicklung“, die das Haus in 15 Jahren gemeinsamer Verantwortung genommen habe.

Zehn Neuproduktionen im Theater in der Josefstadt sowie sieben Neuproduktionen in den Kammerspielen der Josefstadt sind für die 16. Spielzeit der Direktion Föttinger annonciert, davon drei Uraufführungen und drei deutschsprachige Erstaufführungen. Eröffnet wird mit der Schnitzler-Dramatisierung „Der Weg ins Freie“. Das Motto für die letzten fünf Jahre seiner Direktion hat Föttinger von Stéphane Hessel: „Empört Euch!“ Theater müsse auch politischen Widerstand leisten und politisches Bewusstsein schärfen. Dafür habe er mit David Bösch, der 2022/23 mit „Ein Volksfeind“ eine politische Ibsen-Trilogie beginnt, „einen neuen Verbündeten gefunden“. Ansonsten setzt er auf Hausregisseure wie Janusz Kica oder Stephanie Mohr und auf Zusammenarbeiten u.a. mit Elmar Goerden (er soll mit „Medea“ eine Grillparzer-Renaissance einleiten), Stephan Müller und Claus Peymann, der mit Ionesco sein Kammerspiele-Debüt geben wird.