Lebensfreude und innige Gefühlswelten

Beglückendes Konzert unter Manfred Honeck.
Wolfegg „Ich freu mich so, Sie wiederzusehen, Wolfegg wiederzusehen“, sagte ein strahlender Manfred Honeck am Ende des ersten Wolfegger Orchesterkonzerts am Wochenende und versprach noch ein Zuckerl: noch einmal das berühmte Lied „Als die alte Mutter“ aus Dvoráks „Zigeunermelodien“ in der Fassung von Honeck und Tomáš Ille, „eine der schönsten Melodien, die Dvorák je geschrieben hat“. 2020 hatten die Wolfegger Konzerte coronabedingt ausfallen müssen, diesmal durften zwei Mal 150 Zuhörer im Rittersaal in den Genuss des Konzerts mit dem Mozarteumorchester Salzburg kommen.
Wieder bestach die Art, wie Honeck, der international tätige Maestro und Direktor des Pittsburgh Symphony Orchestra Musik zum tiefen Erlebnis macht, ob sie zum musikalischen Gebet wird wie im „Urlicht“ aus Gustav Mahlers Liedern aus „Des Knaben Wunderhorn“ oder zum ausgelassenen Faschingsspaß wie Mozarts Serenade Nr. 6 D-Dur KV 239. Anmutig und heiter-schwebend kam die Sinfonie Nr. 33 B-Dur KV 319 herüber, während Honeck eingangs in der Serenata einen Mozart mit Biss zeigte: „Das muss richtig herausfetzen“, hatte er in der Probe die Musiker aufgefordert. Pure Lebensfreude und innige Gefühlswelten vermittelten Dvoráks „Zigeunermelodien“ in Honeck/Illes Fassung für Streicher, Harfe und Schlagzeug. Ein Kontrastprogramm boten die Mahler-Lieder. chv

Manfred Honeck tritt heuer mit dem Gustav Mahler Jugendorchester am 24. August bei den Salzburger Festspielen auf.