“Auch bei schwierigem Klang kann es ein toller Abend werden”

Kultur / 12.08.2021 • 22:15 Uhr
Cico Beck, Markus Acher und Micha Acher von der deutschen Band The Notwist, die 1989 in Weilheim gegründet wurde. Von foris
Cico Beck, Markus Acher und Micha Acher von der deutschen Band The Notwist, die 1989 in Weilheim gegründet wurde. Von foris

Beim Poolbar-Festival wird die deutsche Kult-Band The Notwist auftreten.

Feldkirch Sie liefern den Soundtrack unserer Zeit. Die Independent-Band The Notwist aus Oberbayern steht seit ihrer Gründung vor über 30 Jahren für Offenheit. Sie spielen sich quer durch alle Genres und machen Musik auf hohem Niveau. Beim Poolbar-Festival werden sie am Freitag zeigen, wie es ihnen gelingt, ihr eigenes Ding durchzuziehen.

 

Nach sieben Jahren haben Sie heuer das Album „Vertigo Days“ veröffentlicht. Was ist neu?

BECK Uns ist es sehr wichtig, nicht immer wieder das gleiche Album zu machen, deswegen haben wir bei „Vertigo Days“ viel mit anderen Klängen und Strukturen gespielt. So wollten wir insgesamt eine organischere Klangfarbe erzielen. Es hat sich mit der Zeit die Idee ergeben, die Stücke stark miteinander zu verknüpfen, sodass sie nahtlos ineinander übergehen.

 

Von welchen Einflüssen haben Sie sich inspirieren lassen?

BECK Wir hören alle sehr viel und vor allem unterschiedliche Musik, deswegen ist es schwer benennbar. Neben Einflüssen aus dem Indie, der Elektronik, der zeitgenössischen Musik, sind auch viele andere Bereiche zu hören. Der Einfluss der Szene um das Jazzlabel „International Anthem“ aus Chicago ist bei den beiden Gastbeiträgen von Ben Lamar Gay und Angel Bat Dawid ersichtlich.

 

Wie hat sich die Zusammenarbeit mit den Gastmusikern ausgewirkt?

BECK Das war ein sehr offener Prozess ohne jegliche Vorgaben. Wir haben ihnen die Stücke gesendet, ohne zu wissen, was sie eigentlich genau dazu beitragen werden. Wir wussten beispielsweise nicht, ob Ben Lamar Gay Trompete oder Keyboards spielen würde. Wir waren dann überrascht und begeistert von seinem Text und Gesang für „Oh Sweet Fire“. Wir hoffen sehr, dass wir die Gelegenheit bekommen, mit ihnen live aufzutreten.

 

Wird die Bandarbeit durch die Mitarbeit an verschiedenen Projekten beeinflusst?

BECK Für uns ist das sehr wichtig, da jede Band, in der wir mitspielen, anders ist. Für uns wäre das kaum vorstellbar, andauernd nur mit Notwist Konzerte zu spielen und im Studio zu sein. Es gibt viel unterschiedliche Musik, die wir auch gerne live spielen und zu Alben verarbeiten. Das ist auch ein guter Ausgleich für unsere Aktivitäten bei Notwist, weil sich die Bands auch gegenseitig beeinflussen und neue Ideen entstehen.

 

Was macht für Sie das Hörerlebnis bei einem Live-Auftritt aus?

BECK Großartige Konzerte sind für mich immer eine Mischung aus mehreren Dingen. Wie passt die Musik zum Ort, wie ist das Licht, wie ist der Sound? Nur weil etwas gut klingt, muss es nicht unbedingt ein tolles Konzert sein. Auch bei schwierigem Klang kann es ein toller Abend werden. mir

Auftritt von The Notwist am 13. August. Das Poolbar-Festival im Feldkircher Reichenfeld-Areal läuft noch bis 15. August: www.poolbar.at