Über Unmenschen und Menschen aus der Perspektive eines Katers

Kultur / 23.08.2021 • 21:33 Uhr
Der Schriftsteller Michael Köhlmeier sprach über seinen neuen Roman
Der Schriftsteller Michael Köhlmeier sprach über seinen neuen Roman “Matou” in der Sendung “Vorarlberg live”. Einige Fragen bezogen sich auch auf die Flüchtlingspolitik.

Schwarzach Politik mittels Angstmache lehnt er ab, bemerkt der Schriftsteller Michael Köhlmeier. In das „Vorarlberg live“-Studio war er am Montagabend geladen, um über seinen großen, soeben erschienenen Roman „Matou“ zu sprechen. Ausgehend von der Französischen Revolution geht es somit auch darin um Politik. Köhlmeier ist auch als engagierter Beobachter und Kommentator bekannt, VN-Chefredakteur Gerold Riedmann stellte deshalb die erste Frage zur Flüchtlingspolitik von Bundeskanzler Sebastian Kurz. Mit dem Verweis auf das Jahr 2015 baue man einen Negativmythos auf, der alle erschrecken soll, bemerkte der Autor. Wenn sich Kurz dahingehend positioniert, dass es in Österreich nicht mehr Menschen aus Afghanistan geben werde, dann wolle er die Wähler der FPÖ, die er gewonnen habe, wohl nicht verlieren.

230 Jahre Kulturgeschichte aus der Perspektive eines Katers werden in „Matou“ erzählt. Der tierische Blickwinkel führe zu einer Distanz, die es ermöglicht, der verhängnisvollen Geschichte Komik angedeihen zu lassen. Matou hat sieben Leben, eines verbringt er beim Dichter E.T.A Hoffmann, bei dem er lesen und schreiben lernt, eines führt ihn zu Andy Warhol. Dieser habe alle seine Katzen Sam genannt, sie aber bis auf eine hergegeben, die für Köhlmeier Matou sein sollte. Nebenbei verriet Köhl­meier, dass die Katzen in seinem Haus ein sehr freies Leben führen.