Montafon glänzt auch mit Gipfeln anderer Art

Schruns Das Kunsthaus Bregenz, längst schon auf der Liste der weltweit renommierten Ausstellungshäuser, wird 2022 das 25-Jahr-Jubiläum feiern. Das Kunstforum Montafon ist unvergleichbar kleiner aufgestellt, leuchtet aber immerhin mit einiger Kraft aus einer weniger zugänglichen Region, besteht gerade seit 25 Jahren und weist in seiner Geschichte einige Berührungspunkte zum KUB auf. Dessen Gründungsdirektor Edelbert Köb hatte zum Start in Schruns ausgestellt, wo es Kunstforumsleiter und Künstler Roland Haas immer wieder gelingt, herausragende Positionen zu präsentieren. Im kommenden Jahr wird, wie Haas den VN bestätigte, Hans Schabus neue Arbeiten zeigen. Der Österreicher hatte mit seiner Installation im KUB einst den See mit der Arlbergbahn in Verbindung gebracht und vertrat kurz zuvor das Land auf der Biennale Venedig, wo er den Austria-Pavillon in einen Berg verwandelte.

Apropos Berge: Zum 12. Mal lud Roland Haas Künstler im Sommer 2020 ins SilvrettAtelier, dessen Konzept das Arbeiten in der alpinen Abgeschiedenheit vorsieht. Die Ergebnisse brachte das Vorarlberg Museum jüngst in einer Ausstellung mit Werken zum Thema Alpinismus aus dem eigenen Depot in Verbindung. In Schruns kommen sie in erweiterter Ansammlung nun pur zur Wirkung. Abgesehen davon, dass die Makro- und Mikro-Ansichten der Bergwelt von Payer und Gabriel in die Ausstellung zum Motto “Gletscherschmelze” übernommen werden könnten, die man plant, ist Sabine Martes Landschaftsfoto-Installation mit Loch ein Werk mit Informations- und Erlebnisfaktor. Markus Hiesleitner bildet den Piz Puin mit konnotationsreichem Porzellan nach und Regula Dettwilers sowie Franz Stefan Lun erzählen mit Spuren auf Gegenständen sowie Fundstücken Geschichte. Isa Schmidlehner geht ins biologische Detail und Roman Pfeffer wie Haas selbst thematisieren treffsicher mit verschiedenen künstlerischen Mitteln Eingriffe in die Natur.