Das Faszinierende an der Dystopie liegt in der Qualität

Kultur / 15.10.2021 • 20:35 Uhr
Florencia Demestri und Samuel Lefeuvre zogen das Publikum in ihren Bann.
Florencia Demestri und Samuel Lefeuvre zogen das Publikum in ihren Bann.

Dornbirn Elektrotechnikspezialisten ist der Begriff bekannt und wer Zeit mit Computerspielen verbringt, verbindet mit „Glitch“ einen Signalfehler im digitalen System mit entsprechenden Folgewirkungen. Bezogen auf den digitalen Alltag könnte ein Blackout zu Horrorszenarien führen. Was man sich lieber nicht vorstellt, haben Florencia Demestri und Samuel Lefeuvre, die mittlerweile in Belgien arbeiten, zum Thema des neuen Tanzprojektes gemacht. Die nicht wegen eines Computerfehlers, sondern wegen eines Virus verzögerte Österreich-Premiere fand beim von Günter Marinelli geleiteten Tanz ist-Festival am Dornbirner Spielboden statt und ließ das Publikum fasziniert verharren, bevor es der Begeisterung ob der Qualität der Tanzperformance Ausdruck verlieh.

Der nicht mehr funktionierende Körper als Teil einer gerade noch akustisch wahrzunehmenden Umwelt wird zum Fokus in einer vielschichtigen, aber eben dystopischen Erzählung, in der jedes Aufzucken einer menschlichen Regung wie ein letzter Anker zur Wirkung kommt. VN-cd

„Glitch“ von Florencia Demestri und Samuel Lefeuvre wurde am Dornbirner Spielboden erstmals in Österreich aufgeführt. r. Sagmeister
„Glitch“ von Florencia Demestri und Samuel Lefeuvre wurde am Dornbirner Spielboden erstmals in Österreich aufgeführt. r. Sagmeister

Fortsetzung von Tanz ist am Dornbirner Spielboden: Performance des österreichischen Ensembles “Hungry Sharks” am 16. Oktober, 20.30 Uhr.