Berührend, weil nicht auf den Romy-Effekt zählend

Erzählung Nein, „Die Schönheit des Himmels“ ist keine Belletristik. Aber es ist auch kein Erinnerungsbuch. An was soll sich eine Frau erinnern, der als Vierjähriger ihre Mutter gestorben ist? Was Sarah Biasini, die Tochter von Romy Schneider, geschrieben hat, ist dennoch eine sehr intime Annäherung. Das Buch ist deshalb erstaunlich, weil die 1977 geborene Schauspielerin sonst eher allergisch bis abweisend reagiert, wenn sie auf ihre berühmte Mutter angesprochen wird. Dass dies belastend ist, kann man sich vorstellen. Es geht in dem Buch aber nicht nur um Romy und Sarah, sondern auch um Anna. Anna ist die 2018 geborene Tochter von Sarah Biasini und Gil Lefeuvre. Man habe in der Familie schon zu viele Tragödien erlebt (Saras Halbbruder starb ein Jahr vor Romys Tod), um noch Angst vor dem Tod zu haben, heißt es einmal, aber natürlich ist das Gegenteil der Fall.
Das Buch lässt nicht vermuten, dass an Sarah Biasini bisher eine Literatin verloren gegangen ist. Dennoch ist es eine berührende Lektüre, weil nichts auf Effekt geschrieben ist.
“Die Schönheit des Himmels”, Sarah Biasini, Zsolnay, 192 Seiten.