Einzigartig und an sich ein nachhaltiges Reden über Kultur

Kultur / 05.11.2021 • 21:22 Uhr
Szene aus „Stadt der Affen“ von Lies ­Pauwels. Burgtheater/Miernik
Szene aus „Stadt der Affen“ von Lies ­Pauwels. Burgtheater/Miernik

Wien Wie der Kulturbegriff zu definieren sei, wie man ihn größer fasst und wie das auch in der Kulturpolitik Berücksichtigung findet, darüber wurde in den letzten Jahren eifrig diskutiert. Dass der Mensch in der Lage ist, Kultur zu schaffen, unterscheide ihn vom Affen, mit dem er genetisch bekanntermaßen ziemlich nahe verwandt ist. Doch ist unser Denken diesbezüglich nicht auch beschränkt oder noch stark von einer religiösen Vorstellung geprägt? Die belgische Theatermacherin Lies Pauwels lässt die Antworten offen, stellt viel mehr weitere Fragen und tut dies mit ihrer ersten Produktion in Österreich auf höchst anregende Weise.

„Stadt der Affen“ ist als Projekt des Wiener Burgtheaters eine begrüßenswerte Initiative, die jüngst erlebte Premiere im Kasino am Schwarzenbergplatz, wo ab 9. November weitere Aufführungen folgen, dokumentiert, was integratives Theater sein kann und sein soll. Gehörlose und Hörende begegnen einander auf Augenhöhe, gestikulierend, tanzend, sprechend und singend wird das Schaffen von Kunst ein ebenso locker und zuweilen sogar spaßig nachvollziehbares Thema wie eine Grenzauslotung, die von Respekt und Empathie geprägt bleibt. VN-cd