Bündner Kunstmuseum wird Angelika-Kauffmann-Zentrum

Kultur / 01.12.2021 • 19:59 Uhr
Die Malerin kam am 30. Oktober 1741 in der Reichsgasse in Chur zur Welt. VN/cd
Die Malerin kam am 30. Oktober 1741 in der Reichsgasse in Chur zur Welt. VN/cd

Mit einer Schenkung von 17 Werken verdoppelt sich der Churer Sammlungsbestand.

Chur, Bregenz Ab Februar nächsten Jahres wird das Publikum jene Werke von Angelika Kauffmann sehen können, die den Sammlungsbestand des Bündner Kunstmuseums in Chur entscheidend bereichern. Im Gespräch mit den VN bezeichnet Museumsdirektor Stephan Kunz die jüngst erfolgte Schenkung als substanziell. Der bisherige Bestand an Kauffmann-Werken werde damit verdoppelt. Es handelt sich, so Kunz, bei den Neuzugängen um 14 Gemälde, zwei Graphiken und eine Zeichnung. Besonders erfreut zeigte er sich über die Tatsache, dass eine Fassung des Werks „Die Trauer des Telemach“ dabei ist. Eine zweite befindet sich bereits im Besitz der Institution, die dritte gehöre dem Metropolitan Museum in New York.

Im Bündner Kunstmuseum befinden sich einige der als Hauptwerke klassifizierten Arbeiten der Künstlerin, viele weitere sind in namhaften Museen von der Eremitage in St. Petersburg bis zur Dresdner Gemäldegalerie. Beim Schenker, der die Kauffmann-Sammlung in Chur bereichert, handelt es sich um Johannes Fulda aus Maienfeld, der über mehrere Jahrzehnte eine Werkgruppe zusammengetragen hat. Zu dieser zählen neben wenigen Arbeiten mit religiöser Thematik in erster Linie mythologische Szenen wie etwa ein Bild von Eurydike, die von der Schlange gebissen wurde, oder Motive mit Paris und Helena.

In Chur geboren

Angelika Kauffmann wurde am 30. Oktober 1741 in der Reichsgasse in Chur geboren. Ihr Vater, Johann Joseph Kauffmann, stammte bekanntlich aus Schwarzenberg im Bregenzerwald, die Mutter, Cleofa Lutz, war in Chur ansässig. Die Malerin war noch ein Kleinkind, als die Eltern Chur verließen und nach Como zogen, wo der Vater weitere Aufträge als Porträt- und Freskenmaler erhielt. Als Frühbegabte wuchs Angelika Kauffmann an verschiedenen Orten in Italien auf, nach dem Tod der Mutter im Jahr 1757 zog der Vater mit ihr für kurze Zeit nach Schwarzenberg. Der internationale Aufstieg der Malerin erfolgte schließlich in Florenz, Neapel, Bologna, London und Rom, wo sie im Jahr 1807 starb. VN-cd

„Es handelt sich bei der Schenkung um einen substanziellen Zuwachs an Kauffmann-Werken.“

Das Werk „Die Bacchantinnen“ aus dem Jahr 1786 von Angelika Kauffmann ist eines der 14 Ölgemälde aus der insgesamt 17 Werke umfassenden Schenkung. kunstmuseum
Das Werk „Die Bacchantinnen“ aus dem Jahr 1786 von Angelika Kauffmann ist eines der 14 Ölgemälde aus der insgesamt 17 Werke umfassenden Schenkung. kunstmuseum