Gegenentwurf zur Lebensrealität eines Vorarlberger Malers

Altach Die Welt, die sich der Vorarlberger Künstler Otmar Burtscher (1894–1966) ermalt hat, stellt nicht nur die Perspektive auf den Kopf. Bis zu seinem Tod in Altach wohnhaft, kehrte Otmar Burtscher als Invalide aus dem Ersten Weltkrieg heim, war anschließend bei der Militärmusik, als Kulissenmaler und als Stickereiarbeiter tätig. Seinen Beruf nie länger als nötig ausübend, malt Burtscher ab 1940 und immer wieder Blumenbilder, wenn er „inspiriert“ ist und das Geld für Farbe und Malutensilien zusammen hat. Dann und wann unterstützten ihn Künstlerfreunde.
Burtschers künstlerischer Kosmos ist ein fantastischer Gegenentwurf zur Lebensrealität. Anekdoten um den Einzelgänger, wie jene vom Geigenspiel an Heiligabend vor der Altacher Kirche, treffen auf seine Aufzeichnungen, die Burtscher auch als aufgeschlossenen Denker sowie als Mystiker darstellen. Die Bilder zeugen von der Religiosität des Künstlers, aber auch von Vorbildern, zu denen die Alten Meister zählten. Das weihnachtliche Blumenstillleben sowie die Darstellung von Maria mit dem Jesuskind zählen zu seinem Spätwerk.

