Keine einfache Familiengeschichte, aber eine lohnende

Kultur / 23.12.2021 • 16:48 Uhr
Keine einfache Familiengeschichte, aber eine lohnende

Roman Das 27 Namen umfassende Personenregister macht sicher: Gabriel Wolkenfelds „Babylonisches Repertoire“ erfordert viel Übersicht und Ausdauer. Wer sich dieser Herausforderung stellt, wird belohnt – mit exotisch anmutenden Schauplätzen und skurrilen Figuren. Der Autor wurde 1985 in Berlin geboren und absolvierte während seines Studiums Aufenthalte in Estland, Russland und der Ukraine. In seinem zweiten Roman ist nun die vorübergehende Beziehung des jungen Israelis Yair zu dem aus Deutschland stammenden Wolfgang im Tel Aviv der Gegenwart ein Handlungsstrang. Yair besucht regelmäßig seinen Großvater Avigdor, um dessen Leben es vor allem geht.

Dass man „Babylonisches Repertoire“ auf eine Kurzformel bringen kann, ist auch seinen Schauplätzen zu verdanken. Neben dem heutigen Israel begegnet der Leser dem jüdischen Leben in Litauen zum Zeitpunkt der baltischen Sowjetrepubliken, aber auch der usbekischen Hauptstadt Taschkent und der Stadt Nischni Nowgorod, die vor dem Zerfall der Sowjetunion Gorki hieß.

“Babylonisches Repertoire”, G. Wolkenfeld, Müry Salzmann, 512 Seiten.