6,5 Millionen Euro für Fair-Pay

Kultur / 27.01.2022 • 18:36 Uhr

Nach der Pilotphase hofft Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer auf eine Fortsetzung 2023.

Wien Die im Regierungsprogramm festgelegte Fair-Pay-Strategie im Kulturbereich nimmt Formen an: Ab sofort stellt das Kunst- und Kulturministerium für das Jahr 2022 insgesamt 6,5 Millionen Euro in Form von “zweckgewidmeten Fair-Pay-Zuschüssen” zur Verfügung.

Das gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer bekannt. Die Berechnung der Summe fußt auf einer von Gallup durchgeführten Befragung von Organisationen aus dem Kulturbereich. Demnach betrage der Fair-Pay-Gap – also die Differenz zwischen aktuellen Personalkosten und den angenommenen Personalkosten nach den Empfehlungen der Interessensgemeinschaften – 21 Prozent. Umgelegt auf alle Fördernehmer aus der Freien Szene, die Subventionen vom Bund erhalten, kommt man so auf einen Fehlbetrag von 25 Millionen Euro. Laut einer Erhebung des Ministeriums trägt der Bund in der Kunst- und Kulturförderung rund 26 Prozent der Gesamtkosten der geförderten Einrichtungen. Diesen Anteil will man nun an jene Institutionen zusätzlich ausbezahlen, die um einen Fair-Pay-Zuschuss ansuchen. In Gesprächen mit den Ländern und anderen Fördergebern soll im Rahmen einer Fokusgruppe “an einem Strang gezogen” werden, allerdings macht der Bund die Ausschüttung des Fair-Pay-Zuschusses explizit nicht davon abhängig, ob auch die restlichen finanzierenden Stellen mitmachen.

Kontrollinstrumente entwickeln

Ambivalent beurteilt SPÖ-Kultursprecher Gabriele Heinisch-Hosek den Fair Pay-Plan. “Positiv ist, dass ein Fokus auf die gerechte Entlohnung der Kulturschaffenden gelegt wird und der Bund in Vorleistung geht. Allerdings wird es weitere, langfristige Investitionen brauchen.” Abzuwarten seien zudem die Details aus der Studie und vor allem zu den Kriterien der Auszahlungen. Auch geeignete Kontrollinstrumente gilt es zu entwickeln.

„Die Zeit, in der Fördernehmer von einer Stelle zur anderen geschickt wurden, ist vorbei.“