Als Salvador Dali und Sigmund Freud einander begegneten

Wien Salvador Dalí und Sigmund Freud – eine Paarung, die alles andere als naheliegend scheint. Hier der exzentrische Surrealist aus Spanien, dort der Vater der Psychoanalyse aus Wien. Doch Dalí (1904-1989) war in jungen Jahren geradezu besessen von Freud (1856-1939), fand auch durch dessen „Traumdeutung“ zu seiner typischen Ikonografie und schaffe es schließlich sogar, seinen Mentor in London zu treffen, wie man in der spannenden „Ausstellung „Dalí – Freud. Eine Obsession“ erfährt.
„Die Story ist wirklich gut“, sagte Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig: „Dalí ist ein Künstler, den die ganze Welt zu kennen meint. Wir nehmen mit dieser Ausstellung seine frühen Jahren unter die Lupe und zeigen, wie er zu diesem Künstler wurde.“ In chronologisch geordneten Kapiteln mit knapp 100 Exponaten spannt die Schau einen zeitlichen Bogen von Dalís Kindheit bis zum Treffen mit Freud 1938 in London, das Stefan Zweig vermittelt hatte.
Freud hatte Wien verlassen müssen, weil er von den Nazis verfolgt wurde. Unter dem Einfluss von Freuds Theorien und den Begegnungen mit den Surrealisten legte Dalí die Grundbegriffe seiner Bildsprache.

“Dalí – Freud. Eine Obsession” im Unteren Belvedere, Orangerie in Wien. Geöffnet bis 29. Mai: belvedere.at