Dieses Spiel mit dem Übernatürlichen hat Charme

Roman In einem irischen Herrenhaus, erbaut 1857, treffen sich zwei gealterte Jugendfreunde. Der eine, der Künstler Christian Aplanap, hat das Haus geerbt; der andere, Arthur Dold, reist aus der Schweiz an. Er ist der einzige Gast, den Aplanap zu seinem 60. Geburtstag eingeladen hat. In den wenigen Tagen seines Besuchs geschehen seltsame Dinge. Und dann ist da noch die Haushälterin namens Bernadette. Mit ihr wird er eine Nacht verbringen. Der Geburtstag, so viel sei verraten, gerät zum Fanal. Die beiden 60-Jährigen trinken Weißwein, später eine ganze Flasche Absinth – der Titel „Die grüne Fee“ spielt darauf an –und eine Opiumpfeife ist im Spiel. Typische Merkmale der sogenannten Gothic Tale des 19. und frühen 20. Jahrhunderts sind gegeben.
Es besteht eine klangliche Übereinstimmung zwischen dem Sherlock-Holmes-Autor Arthur Conan Doyle (1859–1930) und dem Ich-Erzähler Arthur Dold. Dabei lässt Schertenleib offen, was „Die grüne Fee“ eigentlich ist: ein Künstlerroman, ein Roman über eine Männerfreundschaft oder ein Liebesroman.
“Die Grüne Fee”, Hansjörg Schertenleib, Kampa, 128 Seiten.