“Wir retten den Mond”

Neues Katastrophenspektakel von Emmerich und Kloser macht ordentlich Tempo.
Science-Fiction Eine riesige Flutwelle setzt Kalifornien unter Wasser, gigantische Felsbrocken treffen die Erde, tödliche Schneestürme treiben Menschen in die Flucht. Doch das ist lediglich Beiwerk in Roland Emmerichs neuem Katastrophenfilm. In „Moonfall“ greift der deutsche Hollywood-Regisseur nach den Sternen – präziser: nach dem Mond. In dem zweistündigen Sci-Fi-Spektakel rückt er den Himmelskörper in ein völlig neues Licht.
Eine mysteriöse Kraft hat den Mond aus seiner Umlaufbahn gebracht, nun droht der Aufprall auf die Erde. Emmerich („Independence Day“, „The Day After Tomorrow“, „2012“) macht wie gewohnt Tempo: bombastische Spezialeffekte, haarsträubende Plots, simple Dialoge, dazu eine Handvoll Helden als Weltenretter. Einmal mehr an Board ist der Vorarlberger Harald Kloser („2012“), der gemeinsam mit Emmerich und Spenser Cohen das Drehbuch verfasste.
Verschwörungstheorien
Die Action beginnt im Jahr 2011: Bei einer Weltraummission werden drei Nasa-Astronauten von einer Druckwelle getroffen, nur Jocinda Fowler (Halle Berry) und Brian Harper (Patrick Wilson) kehren lebend auf die Erde zurück. Harper berichtet von einer schwarmartigen Masse, doch die Ermittler glauben ihm nicht, er wird unehrenhaft aus dem Dienst entlassen. Zehn Jahre später: Harper, von Ehefrau und Sohn Sonny (Charlie Plummer) verlassen, ist privat und beruflich am Ende, während Fowler als Nasa-Topfrau in der US-Raumfahrtbehörde Karriere macht. Nun droht der Mond auf die Erde zu stürzen, und das alte Astronauten-Duo tritt wieder in Aktion. Dazu gesellt sich Hobby-Astronom K.C. Houseman (John Bradley), ein Anhänger abstruser Verschwörungstheorien. Der Brite Bradley, als Samwell Tarly aus der „Game of Thrones“-Saga bekannt, überzeugt als Space-Nerd mit einer Katze namens Fuzz Aldrin. Berry schreitet dagegen als Nasa-Chefin mit todernster Miene zur Tat. Ihr Astronauten-Geplänkel wie „Wir retten den Mond und damit die Erde“ wirkt allerdings komisch, wenn um das Retter-Team herum die Welt längst im Chaos versinkt.
Emmerich schlug sich bei der Produktion mit der Pandemie herum. Späterer Drehstart, teure Sicherheitsvorkehrungen. „Wie durch ein Wunder“ sei der Film in 61 Drehtagen doch noch zustande gekommen. Die knapp sechs Millionen Dollar Extrakosten für Corona-Maßnahmen habe er durch weniger Drehtage wettgemacht. Das „Moonfall“-Budget beziffert er mit 138 Millionen Dollar. Derweil plant er schon voraus: „Wir haben am Ende ein bisschen darauf hingedeutet, dass es natürlich Teil zwei oder drei geben könnte.“

Moonfall
Regie Roland Emmerich
Darsteller Halle Berry, Patrick Wilson, John Bradley, Donald Sutherland
Drehbuch Roland Emmerich, Harald Kloser, Spenser Cohen
Start 10. Februar