Musikexperte René ­Clemencic gestorben

Kultur / 10.03.2022 • 20:37 Uhr
René Clemencic gehörte zu den weltweiten Experten in der Interpretation Alter Musik. apa
René Clemencic gehörte zu den weltweiten Experten in der Interpretation Alter Musik. apa

Wien Der österreichische Komponist, Musiker und Musikwissenschafter René Clemencic starb am Dienstag im Alter von 94 Jahren. Der Cembalist, Flöten- und Clavichordvirtuose gehörte zu den weltweiten Experten in der Interpretation Alter Musik und war auch als Dirigent tätig.

Seine Kompositionskarriere begann Clemencic 1968 mit „Maraviglia III“ beim Forum Alpbach. Zu seinen wichtigsten Werken zählen das Oratorium „Kabbala“, „Apokalypsis“, das Klaviertrio „Jeruschalajim“, die Kammeroper „Der Berg“ nach einem Text von Konrad Bayer und seine Operelle „Monduntergang“. Auch als Theater- und Filmkomponist war er – etwa für den „Moliere“-Film von Ariane Mnouchkine – erfolgreich. Clemencic gründete überdies 1957 die Musica Antiqua, 1968 rief er ein neues Ensemble mit den Namen Capella Musica Antiqua beziehungsweise Drama Musicum ins Leben, das später zu Clemencic Consort mutierte. Er zeichnete zwischen 1996 und 2005 im Wiener Musikverein für den Musica-Antiqua-Zyklus verantwortlich. In seinen Kompositionen ging es René Clemencic nach eigenen Angaben in erster Linie um Klangsymbolik: „Klang und Klanggeste sollen als solche in ihrer ursprünglichen Magie wirken. Es geht mir um das Enthüllen einer gewissen verborgenen Semantik des Klanglichen.“

Für sein Schaffen wurde René Clemencic vielfach ausgezeichnet.