Vorsitzender des ­Prüfungsausschusses von Stadt Bregenz angezeigt

Kultur / 08.04.2022 • 21:35 Uhr
Marte (ÖVP), Moosbrugger (damals Neos) und Schoch (Grüne) traten mit Vorwürfen gegen Judith Reichart an die Öffentlichkeit, die sich als haltlos erwiesen. VN
Marte (ÖVP), Moosbrugger (damals Neos) und Schoch (Grüne) traten mit Vorwürfen gegen Judith Reichart an die Öffentlichkeit, die sich als haltlos erwiesen. VN

bregenz Nachdem die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren gegen Judith Reichart nun eingestellt hat und die Leiterin des Kulturservice vollends rehabilitiert wurde, sind weitere Details aus der Vorgehensweise jener Politiker und Funktionäre bekannt geworden, die Judith Reichart belastet hatten. So ist Alexander Moosbrugger (damals Neos) mit Veronika Marte (ÖVP) und Sandra Schoch (Grüne) nicht nur am 4. Oktober 2021 mit Anschuldigungen gegen Reichart vor die Presse getreten und hatte am selben Tag eine Anzeige wegen Betrugs und Untreue erstattet, diese Anzeigen wurden auch mehrmals wiederholt, nachdem der entlastende, über 700 Seiten umfassende Bericht des Landeskriminalamtes Anfang März 2022 bereits vorlag.

Laut Reicharts Anwalt Martin Mennel gingen am 11. März sogar je ein Schreiben an das Oberlandesgericht und die Oberstaatsanwaltschaft in Innsbruck ein. Am 28. März wiederum sei eine Eingabe bei der Staatsanwaltschaft in Feldkirch erfolgt, wobei Moosbrugger, der einen ÖVP-Sitz im Prüfungsausschuss der Stadt innehat, auch vertrauliche Unterlagen aus diesem Ausschuss vorlegte.

Die Stadt Bregenz hat nach Bekanntgabe der Vorfälle diese hinsichtlich verwaltungsstrafrechtlicher Fakten anwaltlich überprüfen lassen und teilte am Freitagnachmittag auf Anfrage der VN mit, dass gegen Alexander Moosbrugger bei der Bezirkshauptmannschaft Anzeige wegen Verletzung der Vertraulichkeit erstattet wurde. VN-cd