Nicht nur, aber auch “Give Peace a Chance”

Kultur / 15.04.2022 • 21:53 Uhr
Yoko Ono hat die Ausstellung selbst mitgestaltet. kunsthaus, Kate Garner
Yoko Ono hat die Ausstellung selbst mitgestaltet. kunsthaus, Kate Garner

Kunsthaus Zürich präsentiert Aktionen und Performances von Yoko Ono.

Zürich Eine Frau sitzt in einem Raum, die Besucher werden aufgefordert, ein Stück ihrer Kleidung herauszuschneiden. „Cut Piece“ nannte Yoko Ono diese Performance, die zum ersten Mal 1964 in einer Konzerthalle in Kyoto aufgeführt und später in Europa mehrmals wiederholt wurde. Sie zählt zu den frühesten Arbeiten der Fluxus-Bewegung und verdeutlicht zudem Yoko Onos Pionierposition im Bereich der Performance und der feministischen Kunst. Yoko Ono (geb. 1933) ist im Kunsthaus Zürich eine Ausstellung mit über 50 Werken gewidmet, die keine Retrospektive sein will und den Fokus auf Arbeiten legt, die zur Partizipation auffordern oder überhaupt erst von den Besuchern vervollständigt werden. So sollten die Kleidungsschnipsel auch einmal als Geste der Liebe geteilt werden.

Dass Yoko Ono, selbst in musikalischen Belangen sehr versiert, nicht erst mit den Arbeiten, die gemeinsam mit John Lennon entstanden sind (etwa den Bed-ins for Peace), sondern auch mit ihrer Konzeptkunst gegen Gewalt und für die Menschenrechte auftritt, wird deutlich. Ihre berühmten „Instructions“, kleine sensibilisierende Handlungsanweisungen sind ebenso da, wie die poetischen Erzählungen von der Kraft der Vorstellung beim Blick in den Himmel oder der Verweis auf die Performance, bei der Musiker eines Orchesters während eines Konzerts mit Mullbinden umwickelt wurden bis sie nicht mehr spielen konnten. Diese Arbeit zählt auch zu den Ikonen der Avantgardemusik.

Szene aus der Performance
Szene aus der Performance “Cut Piece” von Yoko Ono von 1964/1965.
Das von Yoko Ono mit John Lennon realisierte, mehrteilige und spartenübergreifende Projekt „War ist over if you want it“ erhält traurige Aktualität. Kunsthaus, candrian, yoko ono
Das von Yoko Ono mit John Lennon realisierte, mehrteilige und spartenübergreifende Projekt „War ist over if you want it“ erhält traurige Aktualität. Kunsthaus, candrian, yoko ono

Die Sonderausstellung ist im Kunsthaus Zürich bis 29. Mai geöffnet, Di und Fr bis So, 10 bis 18 Uhr, Mi und Do bis 20 Uhr, an Feiertagen bis 18 Uhr: kunshaus.ch