St. Galler Festspiele zeigen Verdi statt Tschaikowski

24. Juni auf dem Klosterplatz. Toni Suter
St. Gallen Aufgrund des Kriegs in der Ukraine ändern die St. Galler Festspiele kurzfristig ihr Programm. Statt der Tschaikowski-Oper „Die Jungfrau von Orléans“ wird nun Giuseppe Verdis „Giovanna d’Arco“ gezeigt. „Angesichts des unvermindert anhaltenden Kriegsgeschehens im Osten Europas können wir es nicht verantworten, im öffentlichen Stadtraum ein russisches Werk aufzuführen, dessen Musik kriegerische Handlungen zugrunde liegen“, hieß es in einer Aussendung. Die Programmierung eines Festivals im öffentlichen Raum stelle im Vergleich zu einer Aufführung im geschützten und geschlossenen Rahmen eines Theaterhauses zusätzliche Ansprüche und verlange nach einer speziellen Art von Rücksichtnahme gegenüber der Öffentlichkeit.
Der Entscheid sei kein genereller Boykott russischer Kultur, er trage jedoch der besonders empfindlichen Situation bei der Openair-Produktion auf dem Klosterhof Rechnung. Bereits gebuchte Karten behalten ihre Gültigkeit für „Giovanna d’Arco“. Die 17. St. Galler Festspiele finden vom 24. Juni bis zum 8. Juli 2022 statt.